Für den im August einsetzenden Zug der Limikolen (Watvögel) kamen die in diesem Monat sinkenden Wasserstände gerade recht. Ständig bei der Nahrungssuche an den trocken fallenden Uferränder waren kleinere Trupps von Bekassinen, Bruchwasserläufern, Waldwasserläufern und Flussuferläufern zu sehen – allesamt bedrohte und besonders geschützte Vogelarten, für die die Landbachaue ein wichtiger Trittstein auf der Reise zu ihren Winterquartieren ist. Sogar ein rein-weißer Löffler, verwandt mit den Ibissen, stattete der Aue im August einen eintägigen Besuch ab. Bereits Ende Juli wurde schon ein Vogel dieser Art von einem anderen Beobachter in der Landbachaue gesichtet.
Auch die Wasserralle, die in der Landbachaue stationär und kein Zugvogel ist und sich dort mit einem kleinen Bestand fest etabliert hat, war den ganzen August über zu hören und gelegentlich auch zu sehen. Besonders erfreulich, dass vor allem Jungvögel zu sichten waren, sodass von Bruterfolgen dieser scheuen Rallenart auszugehen ist.
Bruterfolg gab es auch beim Eisvogel, der bei dem fallenden Wasserstand in den Jungfischbeständen reiche Beute machte. An einem Abend war gut zu beobachten, wie zwei Elternvögel ihre bereits flüggen und lautstark bettelnden Jungen – drei an der Zahl – ausgiebig mit Kleinfischen fütterten.
Ein paar Nummern größer als der Eisvogel ist der Fischadler, ebenfalls ein Liebhaber von Fisch und im August mehrfach über der Aue kreisend. Aus der unterschiedlichen Körperzeichnung war abzuleiten, dass es sich um mindestens zwei verschiedene Vögel handelte.
Im August ständig zu sehen waren die am Himmel kreisenden und rufenden Mäusebussarde, von denen mindestens drei Paare Nachwuchs haben. Diese Greifvogelart hat eine große Farbvarietät, von ganz hell über alle möglichen Scheckungen bis ganz dunkel. Ein besonders helles, fast weißes Exemplar ist im August besonders aufgefallen.
Erwartungsgemäß waren die vier Jungstörche der Landbachaue in den ersten Augusttagen abgereist. Die ersten drei waren am 2. August verschwunden, der vierte dann zwei Tage später. Für die Elternstörche gab es aber nur eine kurze Verschnaufpause, denn ab der Monatsmitte machten täglich Storchentrupps aus dem Norden auf ihrer Reise in die Überwinterungsgebiete in der Landbachaue Station. An manchen Tagen waren es bis zu 60 Adebare, die jeweils für einen Tag rasteten, nach Nahrung und nach einem Schlafplatz suchten. Viel Stress für das Brutpaar, das vor allem keine Übernachtungsgäste auf seinem Nest dulden wollte und daher allabendlich mit der Abwehr der Reisenden beschäftigt war. Die Fremdstörche verteilten sich dann zur Nachtruhe auf die Bäume und die Leitungsmasten in der Aue. Zum Monatsende war der Spuk dann vorbei und die Hausherrschaft konnte wieder in Ruhe Abkühlung in den Wasserflächen der Landbachaue suchen.
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