Ab Anfang August trafen zusehends mehr Weißstörche, durchweg die sich zur Abreise versammelnden Jungstörche aus der weiteren Region, in der Landbachaue ein, um hier und auf den umliegenden abgeernteten Feldern nach Nahrung zu suchen. Für das Brutpaar in der Aue durchaus ungebetene Gäste, die bei Dämmerungsbeginn nach einem Schlafplatz suchten und dabei oft das Nest des Brutpaares anflogen und dann mit Drohgebärden und Schnabelhieben der Hausherren vertrieben werden mussten. Den Fremdlingen blieb dann nur übrig, sich einen Platz auf den Bäumen der Aue und auf den Hochspannungsmasten zu suchen, wobei die Baumplätze bevorzugt und meist heftig umkämpft waren.Am 12. August kreisten über 150 Weißstörche hoch über der Landbachaue und entfernten sich, die offensichtlich gute Thermik nutzend, in Hauptrichtung Süden: Die diesjährige Abreise der Jungstörche. Der vierte Jungstorch aus der diesjährigen Brut zeigte sich zunächst noch anhänglich und kehrte anfangs August allabendlich noch auf das Nest zurück, um seine Eltern um Futter anzubetteln. Diese Bettelei wurde aber von den Elternstörchen einfach ignoriert, sodass sich dieser Nesthocker nach der ersten Augustwoche auch von seiner Kinderstube verabschiedete. Nach der Abreise der Jungstörche wurde es dann für das Brutpaar ruhiger, was auch dringend notwendig ist, denn nach der Aufzucht von vier Jungen – was als Obergrenze für freilebende Weißstörche gilt – und vor der Reise ins Winterquartier sind noch die Energiereserven aufzufüllen und der Mauserprozess abzuschließen. Und auch für die Zweisamkeit bleibt dem Brutpaar jetzt Zeit. So waren gelegentliche Kopulationen, die jetzt in dieser Jahreszeit nicht mehr der Fortpflanzung, sondern der Paarbindung dienen, zu beobachten. Voraus gingen stets Animationen der Störchin, die dann ihren Partner ausdauernd an Hals und Kopf kraulte. Durchziehende Gäste in der Landbachaue waren, wie schon im Vormonat Juli, Waldwasserläufer und Bruchwasserläufer. Verstärkung gab’s im August durch zwei Grünschenkel, einen Rotschenkel, zwei Rostgänse und einen kleinen Seidenreiher, der anfangs häufig von den größeren Graureihern verjagt wurde. Auch die ersten zwei Silberreiher waren zum Monatsende und nach drei Monaten Abwesenheit in die Landbachaue zurück gekehrt. Auch im August zu beobachten waren Rotfüchse auf erfolgreicher Mäusejagd bzw. einer erfolglosen Entenjagd. Und endlich zeigte sich auch mal, wenn auch nur für drei Sekunden, eine der extrem scheuen Wasserrallen, von der es in der Landbachaue mindestens fünf Reviere gibt. Evelyn und Willi Benz |
Aug. 312014
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