Aug 132021
 
Fotos: Willi Benz – Bienenfresser in der Quelllache

Auch in diesem Jahr – dem dritten Jahr in Folge – kam es wieder zur Brut des Bienenfressers (Merops apiaster) im NSG Am Dulbaum. Am 15. Mai konnten erstmals ein Trupp von mindestens 15 Vögeln im Gebiet gesichtet werden, an den Folgetagen gab es mehrere Beobachtungen im Gebiet selbst und auch südwestlich davon. Zu zählen waren zeitweise um die 20 Vögel.

Durch die Aufschüttung des frischen Abstichs der Steilwand waren die neuen Brutröhren in diesem Jahr kaum einsehbar, lediglich eine Röhre war von der Raststätte und der Fahrbahn aus frei einsehbar. Eine Zählung der belegten Brutröhren war daher nicht möglich. Auszugehen war von vier bis fünf Brutpaaren, da ab Anfang Juni nur noch bis zu zehn Bienenfresser gleichzeitig zu zählen waren.

Brutbeginn war gemäß den Beobachtungen Mitte Juni, der geschlüpfte Nachwuchs wurde etwa ab dem 4.7. gefüttert. Der erste flügge Jungvogel wurde am 1.8.2021 im Gebiet gesichtet, eine Woche später dürften dann alle Jungvögel flügge gewesen sein.

Am 8. und 9.8. konnten im Gebiet jeweils mindestens 30 Bienenfresser gezählt werden: 12 adulte Vögel und mindestens 18 diesjährige Jungvögel. Aus diesen Beobachtungen ergäben sich demnach 6 erfolgreiche diesjährige Brutpaare.

An den Folgetagen waren gemischte Trupps mit Alt- und Jungvögeln im Gebiet und auch im Bereich Fasanenlache, Wald- und Schächerlache zu beobachten, genaue Zählungen waren allerdings wiederum nicht möglich. Die letzte Sichtung der Bienenfresser fiel dann auf den 13.8.2021.

Abweichend von den Beobachtungen in den beiden Vorjahren jagten die Bienenfresser in diesem Jahr nahezu ausschließlich im Gebiet Dulbaum selbst und in den südwestlich angrenzenden Bereichen. Insbesondere die Bäume um den Hundeplatz Hähnlein wurden auffällig häufig aufgesucht. Jagdflüge zum Gelände des Gestüts Wolf konnten in diesem Jahr überhaupt nicht beobachtet werden. Erbeutet wurden überwiegend Bienen und Hummeln, gelegentlich auch Falter, Heuschrecken und Libellen. Je nach Wetterlage erfolgten die Jagdflüge von der Mittelspannungsleitung aus oder dicht über der Vegetation des Gebietes und über den angrenzenden abgeernteten Erdbeer- und Spargelfeldern.

Da das Bienenfresservorkommen am Dulbaum mittlerweile recht bekannt ist, gab es auch in diesem Jahr einigen Zulauf. Die meisten Besucher waren durchaus diszipliniert und beobachteten mit Fernglas und Spektiv von der Raststätte und den Fahrbahnen aus. Einige Konflikte gab es mit Fotografen, die bis zur Brutwand vordrangen und auch Stöcke als Sitzwarten vor den Brutröhren aufstellten.

Am 9.8.2021 wurden die Fahrbahnränder des Gebiets gemulcht – kontraproduktiv für die dortige Magervegetation und absolut unnötig, da die Fahrbahnbreite vorher überhaupt nicht beeinträchtigt war.

Bienenfresser in der Quelllache

Unmittelbar neben der Baustelle für ein große landwirtschaftliche Maschinenhalle in der Quellache fand ein Bienenfresserpaar eine geeignete Brutwand in einem über den Winter gelagerten Haufen von Mutterboden. Nachdem das unmittelbare Brutareal abgesperrt worden war, akzeptierten die Vögel sogar den fortschreitenden Hochbau wenige Meter neben dem Bruthügel.

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