Jul 242016
 
01 Blick das Binntal hinauf

Fotos: Dennis Sanetra – Blick das Binntal hinauf

02 Weißbindiger Bergwald-Mohrenfalter (Erebia euryale adyte) der etwas dunkleren Unterart ssp. adyte

Weißbindiger Bergwald-Mohrenfalter (Erebia euryale adyte) der etwas dunkleren Unterart ssp. adyte

03 Blick ins Haupttal auf Brig und den dahinter liegenden Simplonpass von der Belalp aus. Der Große Aletschgletscher, gut zu erkennen sind die fast vegetationslosen Gebiete oberhalb des Gletschers, sie markieren den ehemaligen Gletscherstand.

Blick ins Haupttal auf Brig und den dahinter liegenden Simplonpass von der Belalp aus.

04 Der Große Aletschgletscher, gut zu erkennen sind die fast vegetationslosen Gebiete oberhalb des Gletschers, sie markieren den ehemaligen Gletscherstand.

Der Große Aletschgletscher, gut zu erkennen sind die fast vegetationslosen Gebiete oberhalb des Gletschers, sie markieren den ehemaligen Gletscherstand.

05 Das Alpen-Wiesenvögelchen (Coenonympha gardetta) war ziemlich häufig auf der Belalp, aber nur selten so fotogen.

Das Alpen-Wiesenvögelchen (Coenonympha gardetta) war ziemlich häufig auf der Belalp, aber nur selten so fotogen.

06 Hadena laudeti (ohne deutschen Namen) kann man schon als Rarität bezeichnen. Gibt es in Europa außer im Wallis nur in Südfrankreich und Griechenland. Schön ist sie natürlich außerdem.

Hadena laudeti (ohne deutschen Namen) kann man schon als Rarität bezeichnen. Gibt es in Europa außer im Wallis nur in Südfrankreich und Griechenland. Schön ist sie natürlich außerdem.

07 Den Ockergelbe Blattspanner (Camptogramma bilineata) gibt es zwar auch hier häufig, aber schön ist er trotzdem.

Den Ockergelbe Blattspanner (Camptogramma bilineata) gibt es zwar auch hier häufig, aber schön ist er trotzdem.

08 Blick über das Hochplateau auf dem Simplonpass

Blick über das Hochplateau auf dem Simplonpass

09 Darwin's Heufalter (Coenonympha darwiniana)

Darwin’s Heufalter (Coenonympha darwiniana)

10 Der Simplonadler bewacht bis heute den Simplonpass.

Der Simplonadler bewacht bis heute den Simplonpass.

Die Zeit der Heuernte im Wallis bringt es mit sich, dass die Wiesen in den Tälern fast alle ratzeputz gemäht waren- nicht perfekt für SchmetterlingsSucher. Wenigstens werden die Wiesen nur zweimal gemäht und anschliessend beweidet, was sich durchaus in der Schmetterlingsvielfalt widerspiegelt. Auf den wenigen ungemähten Wiesen flogen direkt Flockenblumen-Scheckenfalter (Melitaea phoebe), Weißkernaugen (Satyrus ferula) und Braunaugen (Lasiommata maera).

In den grossen Tallagen herrschte hohe Temperaturen von teilweise über 30 °C, weshalb an Fotos von Schmetterlingen oft nicht zu denken war. Schmetterlinge sind bei diesen Bedingungen einfach zu aktiv.

Als erstes ging es ins Binntal. Das Binntal ist für Schmetterlinge eines der besten Gebiete im Wallis. Dort flogen unter anderem Dukatenfalter (Lycaena virgaureae),Braunaugen (Lasiommata maera), Berg-Mohrenfalter (Erebia euryale adyte) und Hochmoorgelbling (Colias palaeno).

Dann musste natürlich nochmal der Aletschgletscher besichtigt werden, bevor er geschmolzen ist. Also rauf auf die Belalp von wo man einen schönen Blick auf die Gletscherzunge hat. Wenn man Bilder von den letzten Jahren vergleicht, kann man erkennen, dass der Gletscher mal wieder ein großes Stück eingebüßt hat. Wenn das so weiter geht, taugt der Gletscher bald nur noch für den Eistee. Dabei ist der Aletschgletscher der größte Gletscher der Alpen nach Fläche und Ausdehnung und sollte so gegen kurzzeitige Temperaturschwanken recht immun sein. Das ist auch besser so, denn es war trotz einer Höhe von über 2000 m recht warm dort oben. Seit seinem Höchststand während der Kleinen Eiszeit Mitte des 19. Jahrhunderts hat der Gletscher gut 2,5 km Länge eingebüßt.

An Schmetterlingen flog vor allem das Alpen-Wiesenvögelchen (Coenonympha gardetta) sehr viel und auch ein Exemplar des Schillernden Mohrenfalters  (Erebia tyndarus) zeigte sich.  Sobald man auf über 2000 m steigt, erübrigt sich das Problem mit Wiesenmahd und ähnlichem, hier kann den Schmetterlingen eigentlich nur noch der Tourismus (vor allem der Skitourismus) gefährlich werden.

Ein paar Nachtfalter blieben auch nicht aus. Es war schon erstaunlich, was da alles so rumwuselte. Da kann man schön den Unterschied zur halbwegs toten „Natur“ in unserer Umgebung erkennen.

Hadena laudeti (ohne deutschen Namen) kann man schon als Rarität bezeichnen. Gibt es in Europa außer im Wallis nur in Südfrankreich und Griechenland. Schön ist sie natürlich außerdem.

Zum Schluss noch der Simplonpass, das Wetter war an dem Tag eher grenzwertig, es zogen Wolken von Italien herüber und es war sehr windig. Trotzdem waren die Falter noch sehr aktiv, die sind das vermutlich auch gewohnt.

Die Passhöhe liegt ziemlich genau 2000 m hoch und bildet ein größeres Hochplateau, eingerahmt von den umliegenden Bergen. Hier flogen ein Großteil der typischen Gebirgsarten, darunter Hochmoorgelbling (Colias palaeno), Alpen-Gelbling (Colias phicomone), Alpenmatten-Perlmutterfalter (Boloria pales), Hochmoor-Bläuling (Plebejus optilete), Berg-Mohrenfalter (Erebia euryale), Schillernder Mohrenfalter (Erebia tyndarus) und mehr oder weniger der Hauptgrund für den Besuch: Darwin’s Heufalter (Coenonympha darwiniana). Diese unscheinbare Art kommt nur begrenzt in den Südalpen vor und steht vor allem der zuvor erwähnten Alpen-Wiesenvögelchen (Coenonympha gardetta) sehr nahe. 

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