Die winterliche Witterung im März brachte den nach dem Kalender anstehenden Frühling in der Landbachaue merklich ins Stocken. Häufige Nachtfröste sorgten immer wieder für gefrorene Böden und dünne Eisdecken auf den stehenden Gewässerabschnitten und auch der gelegentliche Schneefall erschwerte der Vogelwelt die Nahrungssuche. Der von den Medien für Mittelhessen gemeldete Zugvogelstau war auch in der Landbachaue nicht zu übersehen. Bei Wind aus nördlichen Richtungen unterbrachen auch hier viele Zugvögel die Reise zu ihren Brutgebieten im Norden, vor allem beieindruckten die großen Schwärme von Kiebitzen und viele Hundert Drosseln, Stare und Feldlerchen, die als dichte Wolken im Gebiet umher flogen.
Bei den gegen Monatsende in südliche Richtungen drehenden Winden löste sich der Zugvogelstau schnell wieder auf und die in unseren Rregionen brütenden Zugvögel trafen in der Landbachaue ein. Sehen, und vor allem zu hören, waren jetzt Singdrossel und Zilzalp (Weidenlaubsänger). Besonders erfreulich auch das Eintreffen von Schwarz- und Blaukehlchen, beides auf Insektennahrung spezialisierte Arten, denen kaum noch geeignete Lebensräume zur Verfügung stehen. In der Landbachaue haben diesen stark bedrohten Fliegenschnäpper derzeit noch ein, wenn auch bescheidenes, Refugium für ihren Arterhalt.
Auch die vierbeinigen Bewohner der Aue kamen im März wieder mehr zum Vorschein. Rehe, Feldhasen und Wildschweine, teilweise mit ihren ersten Frischlingen, waren häufig zu sichten.
Bei den Störchen gab es im März viel Bewegung. Die neue Paarkonstellation auf dem Gittermast des NABU Pfungstadt hatte bis zum Monatsende viel Mühe mit der Nestverteidigung. Immer mehr Störche trafen im Monatsverlauf in der Landbachaue ein, stetig auf der Suche nach geeigneten Nistmöglichkeiten. Ein neues Paar, bestehend aus einem Männchen, das 2015 in Hamm am Rhein beringt wurde und ein unberingtes Weibchen beschlossen kurzerhand einen Nestbau auf einem Pappelstumpf im Auwäldchen am Westrand der Aue. Auch dieses Paar hatte bis zum Monatsende alle Schnäbel voll zu tun, um Angriffe ihrer Artgenossen auf die Baustelle abzuwehren.
Die langjährige Brutstörchin der Landbachaue (2011 bis 2017) war im März nicht mehr in der Aue zu sichten. Erst am letzten Märztag konnten wir sie am Rand der Hähnleiner Fasanenlache bei ihrer Nahrungssuche finden. Da die Störchin anschließen ein Baumnest in der nördlichen Fasanenlache anflog, war ihre Vertreibung aus der Landbachaue wohl nachhaltig und sie hatte sich offensichtlich erfolgreich ein neues Nest, inklusive eines neuen Partners, in der weiteren Nachbarschaft gesucht.
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