Die NABU-Schafe werden auf die Winterweide an den Märchenteichen geführt.
Der Weg führt von der Weide im Norden Malchens durch den Buchenwald am Langen Berg, vorbei am 10-Wege Platz.
In den letzten Monaten waren am langen Berg täglich die Motorsägen zu hören. Und so präsentiert sich der 10-Wege-Platz als Holzlager. Der umliegende Wald hat nicht nur viel Holz, sondern auch viel an an ästhetischem Wert verloren. Es dominiert jetzt einheitlicher Jungwald.
Naturschützer beklagen, dass viel zu wenigen Bäumen erlaubt wird, alt zu werden. Die Altersstruktur unseres Waldes mit viel zu geringem Totholzanteil und die auf viele Jahre hinaus schädigenden Bodenverdichtung der schweren Baumvollerntemaschinen sind wesentliche Ursache für den Rückgang der Artenvielfalt im Wald. Leider nimmt HessenForst im Staatswald selbst in Naturschutzgebieten keine Rücksicht auf den Artenschutz und richtet damit massiven Schaden an, wie vom NABU beklagt.
Hier im Gemeindewald wäre es natürlich zuallererst Sache des Waldbesitzers – der Gemeinde Seeheim-Jugenheim, auf hinreichende Beachtung der Interessen des Naturschutzes zu dringen. So kam es erst kürzlich im Naturschutzgebiet Kalksandkiefernwald bei Seeheim akut zu Schäden bei Rote Liste Arten, die mit vertretbarem Aufwand vermeidbar gewesen wären und die mit dem Ziel der Nachhaltigkeit im Forst nicht zu vereinbaren sind. Es gibt, auch wenn Servicedienstleister Hessenforst gern auf die Anwendung der von ihm ausgeübten sogenannten Guten Forstliche Praxis verweist, auch schonendere Methoden der Holzwirtschaft.
Einem wahren Methusalem unter den Bäumen begegnen wir zum Ende der Wanderung im Talverlauf kurz vor den Märchenteichen. Leider nur noch als traurige Baumruine. Die uralte Buche am Wegesrand war von innen mit Pilzen besiedelt und deshalb brüchig und wurde offensichtlich im Interesse der Wegesicherung verstümmelt. Leider zwingt das Gesetz, auch wenn es kürzlich abgemildert wurde, den Waldbesitzer häufig zu Fällaktionen. Hier im Staatsforst haftet der Förster persönlich und vermeidet verständlicherweise besser jedes Risiko, auch an einem wenig frequentiertem Waldweg.
Die Schafe sind gut im Winterquartier an den Märchenteichen angekommen.
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