Apr. 222014
 
fledermausfreundliches Haus

Foto: NABU/Rudolf Boehm – Auszeichnung „Fledermausfeundliches Haus“: v.l.n.r. Gerhard Eppler (Landesvorsitzender NABU), Umweltministerin Priska Hinz, Ehepaar Dr. Funke, Petra Gatz vom Nabu-LV.

Am 22. April zeichnete Umweltministerin Priska Hinz das vom Land Hessen unterstützte NABU-Projekt „Fledermausfreundliches Haus“ im Namen der Geschäftsstelle der UN-Dekade als offizielles „UN-Dekadeprojekt Biologische Vielfalt“ aus. Diese Ehrung wird bundesweit an Projekte verliehen, die sich in nachahmenswerter Weise für den Erhalt der biologischen Vielfalt einsetzen. „Der Schutz von Tier- und Pflanzenarten, Lebensräumen und genetischer Vielfalt ist eine wichtige Zukunftsaufgabe. Die Aktion „Fledermausfreundliches Haus“ leistet einen wichtigen Beitrag zur dauerhaften Sicherung der Vielfalt heimischer Fledermäuse“, erklärte Hinz.

Mit der Auszeichnung des Gebäudes der Familie Funke in Seeheim-Jugenheim mit der Plakette und Urkunde „Fledermausfreundliches Haus“ unterstrich der Landesvorsitzende des NABU Hessen, Gerhard Eppler, die landesweite Bedeutung des Projektes. „Es freut uns, dass die Familie Funke im Fledermausschutz aktiv ist und den ‚Kobolden der Nacht‘ im Sommer Unterschlupf gewährt“, erklärte Eppler. Umweltministerin Hinz hob die nachhaltige Wirkung des seit acht Jahren gemeinsam vom NABU Hessen, dem Land Hessen und der Stiftung Hessischer Naturschutz durchgeführten Projektes hervor: „Ich finde es toll, dass wir mit der Familie Funke hessenweit schon über 800 Gebäude auszeichnen konnten. Mehr als die Hälfte der hessischen Fledermausarten ist auf Unterschlupfe in Kirchen, Schlössern, Klöstern, Mühlen, aber auch ganz normalen Wohnhäusern angewiesen.“ Die Ehrung wird an Mitbürger und Institutionen verliehen, die Fledermäusen Quartiere an ihren Gebäuden anbieten und damit einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der faszinierenden Flugsäuger leisten.

Eppler und Hinz würdigten den beispielhaften Einsatz der Familie Funke für den Schutz der Fledertiere. In einem Rolladenkasten des Hauses im zweiten Stock befindet sich eine „Wochenstube“ von Zwergfledermäusen, in der die Weibchen im Sommer ihre Jungtiere großziehen. Familie Funke werde dafür ausgezeichnet, dass sie die Fledermäuse an ihrem Gebäude in vorbildlicher Art toleriere und unterstütze. So sei z.B. im Sommer 2013 ein gefundenes Jungtier wieder erfolgreich in die Wochenstube zurückgesetzt worden.

Zwergfledermäuse gehören zu den kleinsten Fledermäusen. Sie sind in Deutschland weit verbreitet, aber stehen unter dem Schutz der europäischen FFH-Richtlinie sowie des Bundesnaturschutzgesetzes als besonders und streng geschützte Art. Projektleiterin Petra Gatz hob hervor, dass schon wenige Maßnahmen ausreichten, um den faszinierenden Flugsäugern zu helfen. Dazu gehöre z.B. das Anbringen von Fledermaus-Quartieren an der Hauswand oder unter dem Dachgiebel. Der NABU bietet interessierten Hausbesitzern Beratung und Unterstützung bei Maßnahmen zum Schutz von Fledermäusen an ihrem Gebäude an.

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