Aug. 282025
 

Die Heimat des Kuhreihers ist Afrika, der Süden der iberischen Halbinsel, Südfrankreich und das Wolgadelta. Er ist weniger als andere Reiher an Gewässer gebunden. Kuhreiher leben gerne in der Nähe von Rindern und ernähren sich vorwiegend von Insekten, die die Weidetiere aufscheuchen.

Nach Mitteleuropa verirren sie sich selten, aber durch den Klimawechsel in den letzten Jahren öfter als früher.

In der Landbachaue Bickenbach sind Nachtreiher in den letzten Jahren immer wieder für wenige Tage, manchmal auch nur für eine kurze Rast, aufgetaucht. 2025 war das zum ersten Mal ganz anders.

Schon Mitte April lässt sich ein Kuhreiher in den Altneckarschlingen bei Hähnlein nieder. Er hält sich dort vorwiegend in der Nähe des Roten Höhenviehs auf. Die ruhigen Rinder erleben ab jetzt den Kuhreiher als ihren ständigen Begleiter…..für Wochen!

Auch wenn er sich mal auf einem Rinderrücken niederlässt oder sogar Insekten vom Fell pickt, vorwiegend sind die vom Höhenvieh aufgescheuchten Insekten seine Nahrung.

Wochenlang bleibt er in der Nähe der Rinder, aber ab Anfang Juni sieht man ihn auch mit den vielen anderen Vögeln auf den Inseln der Teiche sitzen. So, als würde er schon immer hier sein, steht er neben Graugänsen, Silberreihern, Kormoranen, Enten, Störchen, Blässhühnern und Nutrias. Ich kann schöne Aufnahmen von all diesen Begegnungen schießen und alle Beobachter in der Landbachaue haben ihre helle Freude an dem kleinen weißen Kerl.

Aber dann, Mitte Juli, ist er auf einmal verschwunden. Wahrscheinlich hat er sich wieder in den Süden verzogen (der Juli war ziemlich nass in 2025), aber genau wissen wir es nicht.

Wir hoffen aber alle, dass sich auch im nächsten Jahr wieder so ein besonderer Gast in der Landbachaue niederlässt und dieses tolle Vogelschutzgebiet noch stärker aufwertet.

Text und Bilder: Roland Tichai

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