Okt. 222022
 
Fotos: Roland Tichai

Gänse und Enten, soweit das Auge reicht. Unsere Stammarten haben schon immer das Gesicht der Landbachaue geprägt. In diesem Hebst zeigt sich das in eindrucksvoller Weise. Bis zu 500 Graugänse, 220 Nilgänse, 100 Kanadagänse sind jetzt in den Teichen und angrenzenden Wiesen zu sehen. Auch 150 Stockenten und 30 Krickenten beleben die Aue.

Nahezu 1000 große und kleine Wasservögel können im Herbst in der Landbachaue beobachtet werden. Zu ihnen gesellen sich dutzende weitere Stammarten und viele Zugvögel. Die Landbachaue lebt.

Gleichwohl sollte der Frage nachgegangen werden, warum sich in diesem kleinen Gebiet so viele Arten sammeln und dort auch leben können.

Ein Blick über die Teiche der Aue zeigt: 100e Wasservögel sind hier zu Hause, gerade im Herbst wird das besonders deutlich.

Graugänse im Flug. Ihr Ruf ist weit zu hören.

Graugänse
Kanadagänse

Auch der Ruf der Kanadagänse ist markant. Sie bilden meist eine fest Gruppe.

Die Nilgänse haben ebenfalls eine Heimat in der Aue gefunden und vertragen sich gut mir den anderen Arten – hier mit einer Rostgans in ihrer Mitte.

Nilgänse
Stockenten

Auch die Stockenten sind jetzt in der 3. Jahreszeit wieder in großer Anzahl auf dem Wasser – oder in der Luft.

Im Flug geben sie ein farbenprächtiges Bild ab.

Die kleinen Krickenten finden sich ebenfalls im Herbst in der Aue ein. Zwischen den großen Arten fallen sie kaum auf, man muss schon genau hinschauen.

Krickenten und Stockenten

Auch in den angrenzenden Feldern und Äckern herrscht im Herbst Betrieb. Reh, Jagdfasan und Feldhase sind immer wieder zu sehen. Und über der Aue zieht er täglich seine Kreise, der Rotmilan.

Bleibt die Frage, warum sammeln sich immer mehr Wasservögel in der Landbachaue?

Die Frage ist nicht eindeutig zu beantworten, die Situation muss deshalb weiter beobachtet werden. Eine These könnte aber folgende sein: der Klimawandel begünstigt angenehm warme Temperaturen schon im zeitigen Frühjahr und bis in den Spätherbst hinein. Dadurch zieht es immer mehr Menschen in die Natur und zu den Seen und Teichen, ganz besonders in Gebiete mit Gastronomie-Angeboten. Damit beginn ein Verdrängungswettbewerb, wie er deutlich am Erlensee bei Bickenbach zu beobachten ist: ein Gebiet, dass bisher durch viele Gänse sehr belebt war, jetzt aber zunehmend ärmer an Arten geworden ist.

Roland Tichai

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