In den ersten Septembertagen war das Weißstorchpaar der Landbachaue durchweg bei der Mäusejagd auf den abgeernteten Feldern der Umgebung zu beobachten. Durch das in diesem Jahr, auch witterungsbedingt (Trockenheit), hohe Mäuseaufkommen war diese Jagd überaus erfolgreich, sodass die Störche immer wieder längere Pausen einlegen konnten, um in der warmen Septembersonne zu dösen, oder ihr nun durchgemausertes Gefieder zu pflegen. Das Nest wurde immer erst in der späten Dämmerung zur Übernachtung angeflogen.
Am 9. September nutzte das Storchenpaar die günstige Wetterlage (Sonnenschein, gute Thermik und Nordostwind), um zu seinem Winterquartier abzureisen. Das war zwei Wochen früher als im Vorjahr 2014 und das dritte Jahr in Folge, dass das Paar gemeinsam los flog. Üblicherweise reisen die weiblichen Brutstörche vor ihren Partnern ab, bei dem Landbachauepaar war das dies nur in den ersten zwei Jahren ihrer mittlerweile fünfjährigen Partnerschaft der Fall.
Am letzten Septembertag tauchte in der ansonsten storchenfreien Landbachaue ein recht erschöpft wirkender Storch auf, um sich am Rand der Wasserflächen auszuruhen. Nach unserer Vermutung ein Einzelreisender aus nördlicher Gegend, der den Anschluss verpasst hat und seinen Artgenossen jetzt hinterher fliegt.
Wie schon im August, waren auch im September häufig durchziehende Limikolen in der Landbachaue zu sehen. Ständig präsent waren Grünschenkel und Bekassinen, mehr vereinzelt dagegen Bruchwasserläufer, Waldwasserläufer und Kampfläufer. Auf jeden Fall hat sich das renaturierte Auengebiet nachweislich als ein wichtiger Trittstein für ziehende Vogelarten etabliert.
Absoluter Höhepunkt des Septembers war aber ein einzelner Kranich, der seit Anfang des Monats in der Landbachaue residiert und im Flachwasser der Aue übernachtet. Nach Einschätzung der Experten handelt es sich um einen zwei- oder dreijährigen Jungvogel, der sich wahrscheinlich den ab Oktober nach Süden ziehenden Artgenossen aus dem Norden anschließen wird. Wie und weshalb dieser Single Anfang September in die Landbachaue geraten ist und dort über einen längeren Zeitraum verbleibt, lässt sich nicht erklären.
Aber auch ohne die Raritäten gab es im September schöne Beobachtungen in der Landbachaue. Imposant die großen Graugansschwärme mit bis zu 200 Vögeln und auch bis zu 15 Mäusebussarde kreisten oft über der Aue. Ungewöhnlich waren in diesem September ebenso die Trupps von Eichelhähern; diese Rabenvögel zeigten sich sonst eher nur einzeln oder zu zweit. Ständig zu sehen waren auch einige Nutria bei der Nahrungssuche. Obwohl diese Tiere keinen Winterschlaf halten, scheinen sie doch auf Enegiereserven für die kalte Jahreszeit bedacht zu sein.
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