Die gute Nachricht vorweg: Auch im November gab es keine Störungen durch Jagdbetrieb in der Landbachaue zu beobachten, sodass die Wasserflächen durchgehend von Enten und Gänsen besiedelt waren und sich auch abseits des Wassers häufig Rehe und Feldhasen bei ihrer Nahrungssuche zeigten.
Bei der ungewöhnlich milden Witterung anfangs des Monats waren häufig die in südlichere Gefilden ziehenden Rotmilane über der Aue zu sichten und eine beachtliche Anzahl von Heidelibellen nutzte die sonnigen Tage noch für ihre Paarungsflüge und die anschließende Eiablage an der Wasseroberfläche. Auch den Grau- und Silberreihern kam die ungewöhnliche Novemberwärme sehr zugute, da sich auf den Grünland- und Ackerflächen noch reichlich Mäuse erbeuten ließen.
Wintergäste, nach den Silberreihern, stellten sich im November nur zögerlich ein. Neben den Schwärmen von Ringeltauben und Wacholderdrosseln trafen auch die ersten Mäusebussarde und Saatkrähen, teilweise in Begleitung von Dohlen, aus dem osteuropäischen Raum ein. Wie schon in den vergangen Jahren beobachtet, mischten sich die heimischen Elstern gerne unter die Saatkrähen. Eine Erklärung für dieses Verhalten ist uns nicht bekannt, von den ebenfalls heimischen Rabenkrähen halten sich die Elstern nämlich eher fern.
Mit den im letzten Novemberdrittel einsetzenden Niederschlägen stieg der Wasserspiegel der Aue an und die bis dahin im Seichtwasser nahrungssuchenden Bekassinen und vereinzelten Waldwasserläufer war in der Folge nicht mehr zu sehen. Dafür zeigte sich nahezu täglich wieder der Eisvogel, der sich in den Sommermonaten zeitweise rar gemacht hatte. Häufiger zu hören als zu sehen waren die Wasserrallen im westlichen Teil der Aue. Wir gehen von mindestens vier bis fünf Revieren dieser scheuen Rallenart in diesem Gebiet aus.
Bei den Singvögeln dominierten im November – neben den Wacholderdrosseln – Stare, Stieglitze und Feldsperlinge in teilweise beachtlichen Schwärmen. Zwischen den Feldsperlinge befanden sich noch erstaunlich viele Haussperlinge, die sich normalerweise kurz nach der Getreideernte wieder von den Feldern in die besiedelten Ortschaften zurückziehen.
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