Bei einer am 12. Dezember tot auf der westlichen Wasserfläche treibenden Graugans wurde vom Hessischen Landeslabor in Gießen und auch dem Friedrich-Loeffler-Institut (Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit) in Riems das Vogelgrippevirus H5N8 nachgewiesen. Dies blieb bisher der einzige Fund eines toten Vogels im Gebiet, die übrigen Wasservögel (Enten, Zwergtaucher usw.) zeigen sich weiterhin gesund und munter. Rätselhaft ist allerdings, dass seit dem Tag nach dem Fund keine Graugänse und – bis auf wenige Ausnahmen auch keine Nilgänse – mehr in der Landbachaue zu sichten sind. Auch auf den angrenzenden Ackerflächen, die sonst ständig von von den Graugänsen zur Nahrungssuche aufgesucht wurden, waren bis Monatsende keine Gänse zu beobachten. Für einen Zusammenhang dieses Verschwindens mit der aufgefundenen infizierten Graugans gibt es keinerlei bekannte Erklärung.
Aber auch ohne Gänse gab es im Dezember in der Landbachaue einiges zu beobachten. In den unbelaubten Büschen und Bäumen gut sichtbar waren Bunt- und Grünspecht und an den Wasserflächen konnten an manchen Tagen bis zu vier Eisvögel gleichzeitig gezählt werden. Ebenso gut sichtbar waren im Dezember die Wasserrallen, die sich in den übrigen Monaten weitaus seltener blicken lassen. Bei den Schwärmen von Stieglitzen und Wacholderdrosseln fiel auf, dass die Individuenzahl dieser Schwärme geringer als in den Vorjahren war; auch gut zu sehen bei den Ringeltauben, bei den die größten Schwärme nur noch ca. 30 Vögel aufwiesen – in den Vorjahren gab es durchweg Schwarmstärken von mehreren hundert Vögeln.
Auch im Dezember ständig zu sehen waren die Nutria, reine Vegetarier, die keinen Winterschlaf halten und für die kalte Jahreszeit in ihr dickeres Winterfell gewechselt sind. Bei längeren Frostperioden können die Bestände dieses Nagers, der ursprünglich aus Südamerika stammt, stark zusammenbrechen. Letztmals war dies in der Landbachaue im Winter 2011/2012 der Fall. Weniger witterungsabhängig ist hingegen das Rehwild, das im Dezember nahezu täglich in der Aue und deren Ränder zu sichten war.
Am vorletzten Dezembertag zeigte sich nochmals eine nahrungssuchende Bekassine im dichten Nebel der Landbachaue. Ein erneutes Zeichen, dass dieses Habitat für die gefährdeten Schnepfenvögel durchaus attraktiv ist. Insgesamt konnten in 2016 häufiger und mehr Bekassinen als in den Vorjahren gezählt werden, was leider immer noch fehlt ist der Nachweis für eine erfolgreiche Brut.
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