Okt. 242017
 

NABU, Wühlmäuse, BUND, BI Seeheimer Wald erhalten und die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald stellten gemeinsam den vier Bürgermeisterkandidaten Fragen zu Natur und Umwelt.

Jetzt haben der NABU und die Wühlmäuse die Antworten der vier Kandidaten zusammengefasst.

Positiv zu bewerten ist, dass alle vier Kandidaten sich für ein kleines Naturschutzgebiet am Blütenhang und eine Förderung des Hanges in Absprache mit den Eigentümern aussprachen.

Waldrodung zum Zwecke des Häuserbaus in der verlängerten Odenwaldstraße wird von den Herren Leveringhaus und Kreissl abgelehnt, die auch zusammen mit Herrn Wickenhöfer jegliches Bauen im Außenbereich nicht wollen.

Wickenhöfer und Leveringhaus meinen, dass es unehrlich ist, wenn man die Energiewende will und Windräder überall befürwortet, aber bei uns ablehnt, während den beiden anderen Kandidaten der Landschaftsschutz wichtiger ist und sie deshalb Windräder am Langenberg nicht wollen.

An der Galgenbuche planen die Wühlmäuse, unterstützt von NABU ihr Projekt eines artenreichen Naturwaldes auf größerem Gebiet fortsetzen. Die Herren Kreissl und Wickenhöfer finden dazu viele positive Worte, ohne sich konkret zu dem Wühlmaus / NABU Vorschlag zu äußern, dass von ihren Fraktionen in der Gemeindevertretung abgelehnt wurde. Frau Vogt und Herr Leveringhaus  unterstützen, wie auch ihre Fraktionen, vorbehaltlos dieses Projekt und damit Artenvielfalt und Ehrenamt.

Zusammenfassend kann aber gesagt werden, dass sich alle vier Bürgermeisterkandidaten für Natur- und Umweltschutz ausgesprochen haben.


Anfrage an die Kandidaten
Antwort Anja Voigt
Antwort Torsten Leveringhaus
Antwort Hans-Jürgen Wickenhöfer
Antwort Alexander Kreissl


Anfrage an die Kandidaten

An die Kandidatin und die Kandidaten zur Seeheim-Jugenheimer Bürgermeisterwahl

Sehr geehrte Dame und Herren!

Im Raum Seeheim-Jugenheim gibt es zur Zeit einige Projekte, die besonders für den Naturschutz in unserer Gemeinde wichtig sind.

Darunter fallen besonders die Anlage eines artenreichen Naturwaldes rund um die Galgenbuche.

Der NABU und die Wühlmäuse wollen an der Galgenbuche auf einem Hektar Gemeindewald einen artenreichen Naturwald initiieren. Dort sollen möglichst alle einheimischen Bäume und Sträucher, sowie viele Pflanzenarten wachsen. Die Kosten für die Pflanzen übernehmen die Naturschützer. Arbeitslöhne werden nicht gezahlt. Es entstehen also keine Kosten für die Gemeinde. Die Gewächse sollen sich später in die Umgebung ausbreiten. Die Artenvielfalt, auch der Insekten wird erhöht und die Bürger unserer Gemeinde bekommen ein neues Naherholungsgebiet.

Weiters können die Pläne der Gemeinde, in der Verlängerung der Odenwaldstraße Häuser in den Wald zu bauen, wobei nicht ausgeschlossen werden kann, dass der Rodungsaktion weitere Rodungen folgen.

Im Rahmen der kommenden Bürgermeisterwahl wünschen wir uns eine Stellungnahme zu folgenden Themen:

  1. Wie sehen Sie die Initiierung eines artenreichen Naturwaldes rund um die Galgenbuche?
  2. Welche Meinung haben Sie zur geplanten Bebauung der Odenwaldstraße und generell zu Rodungen im Seeheim-Jugenheimer Wald zum Zwecke des Häuserbaus?

Weiterhin würden uns allgemeine Umwelt- und Naturschutzthemen in unserer Gemeinde interessieren:

  1. Erschließung von Neubaugebieten im Außenbereich außerhalb des Flächennutzungsplans?
  2. Errichtung von Windkraftanlagen südlich des Frankensteins?
  3. Ausrichtung eines kleinen Naturschutzgebietes am Blütenhang?
  4. Anlage weiterer Streuobstwiesen und Blühstreifen am Blütenhang?

Die Natur- und Umweltschützer wünschen sich eine gute Zusammenarbeit mit der neuen Bürgermeisterin oder dem neuen Bürgermeister und sind gespannt auf Ihre Antworten.

Mit freundlichen Grüßen  die Natur- und Umweltschützer


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Antworten Anja Voigt

Sehr geehrter Herr Woite,

sehr geehrter Herr Westphal,

sehr geehrter Herr Urban,

sehr geehrter Herr Schlote,

vielen Dank für Ihr Schreiben vom 5. September. Ich freue mich, dass Sie mir als Kandidatin für die Wahl des Bürgermeistes die Chance geben, zu einigen, Ihnen am Herzen liegenden Themen meine Auffassung mitzuteilen. Erlauben Sie mit vorab eine grundsätzliche Bemerkung: 

Im Falle meiner Wahl sehe ich mich als Bürgermeisterin aller Bürger in Seeheim-Jugenheim und muss daher stets das Gesamte im Blick behalten. Ich muss abwägen, zwischen den unterschiedlichen Forderungen und Wünschen, um dem Gemeinwohl insgesamt gerecht zu werden. Zu Ehrlichkeit im Wahlkampf gehört es also auch, darauf hinzuweisen, dass ich vermutlich auch Ihre Wünsche nicht immer ganz werde erfüllen können, abgesehen davon, dass ich an die Beschlüsse der Gemeindevertretung gebunden bin.

Aber nun zu Ihren Fragen: 

  1. Wie sehen Sie die Initiierung eines artenreichen Naturwaldes rund um die Galgenbuche? 

Diesem Vorhaben stehe ich sehr positiv gegenüber. In ihrer jüngsten Sitzung hat die Gemeindevertretung es leider nicht ermöglicht, dass der NABU und die Wühlmäuse dieses Projekt in Angriff nehmen können. Ich persönlich finde das sehr schade, zumal der von SPD und CDU eingebrachte Beschluss aus meiner Sicht kein tauglicher Ersatz für Ihren Vorschlag ist. 

  1. Welche Meinung haben Sie zur geplanten Bebauung der Odenwaldstraße und generell zu Rodungen im Seeheim-Jugenheimer Wald zum Zwecke des Häuserbaus?

Die Schaffung von Wohnraum ist ein Problem in unserer Gemeinde, zumal wir die Verdichtung im Innenbereich nicht gegen den Willen der jeweiligen Besitzer auch leerstehender Häuser oder brachliegender Grundstücke durchsetzen können. 

Die Odenwaldstraße, deren Verlängerung bis zur Berliner Straße vor Jahrzehnten schon einmal Gegenstand der Planungen war, wäre eine naheliegende Option. Ich sehe allerdings derzeit nicht, dass sie realisierbar ist, da hier Fragen des Natur- und Artenschutzes berührt sind und ohne entsprechende Genehmigungen des Regierungspräsidiums hier nichts geht. Wie das RP dazu steht, sollte aber durch Anfrage geklärt werden, um endgültige Klarheit zu schaffen und unnütze Diskussionen zu vermeiden.  

Weitere Pläne für Rodungen im Seeheim-Jugenheimer Wald sind mir nicht bekannt. Ich wüsste auch nicht, wo solche Rodungen zur Arrondierung der Bebauung sinnvoll wären. Initiativen meinerseits zu solchen Projekten wird es nicht geben. 

Allgemeine Fragen zum Umweltschutz:

  1. Erschließung von Neubaugebieten im Außenbereich außerhalb des Flächennutzungsplans: 

Eine solche Maßnahme ist nicht grundsätzlich ausschließen.  Es kommt auf den konkreten Einzelfall an, bei dem die Interessen des Gemeinwohls  sorgfältig geprüft und abgewogen sein müssen. 

  1. Errichtung von Windkraftanlagen südlich des Frankensteins?

In dieser Frage habe ich mich klar positioniert: Trotz meiner positiven Einstellung zu erneuerbaren Energie, wehre ich mich gegen weitere Windkraftanlagen auf dem landschaftsprägenden Odenwaldkamm zwischen Frankenstein und Melibokus. Denn für mich ist auch Landschaftsschutz Teil des Umweltschutzes. Den Bereich in die Vorranggebiete aufzunehmen, halt ich für falsch.

  1. Ausrichtung eines kleinen Naturschutzgebiets am Blütenhang?

Einem solchen Vorhaben stehe ich grundsätzlich positiv gegenüber, solange es im Einklang mit den jeweiligen Grundstücksbesitzern zu erreichen ist. Das gilt im Übrigen auch für die Frage 4 (Anlage weiterer Streuobstwiesen und Blühstreifen am Blütenhang). Wir können und sollten als Gemeinde nicht in die Eigentumsrechte der Besitzer eingreifen. Allerdings möchte ich versuchen, bei Grundbesitzern, insbesondere brachliegender oder unbearbeiteter Liegenschaften, hier Überzeugungsarbeit in Ihrem Sinne zu leisten. 

Sehr geehrter Herren, auch wenn möglicherweise nicht alle Antworten in Ihrem Sinne ausgefallen sind, darf ich Ihnen aber versichern, dass Sie für den Natur- und Umweltschutz bei mir stets ein offenes Ohr finden. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Ihnen.   

Freundliche Grüße

Anja D. Vogt


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Antworten Torsten Leveringhaus

Sehr geehrte Frau Marx, Sehr geehrte Herren,

bitte entschuldigen Sie, dass die Beantwortung Ihrer Fragen etwas länger gedauert hat. Die gleichzeitige Organisation des Bundestagswahlkampfes hat am Ende aber mehr Zeit in Anspruch genommen, als ich das am Anfang dachte.

Zuerst einmal vielen Dank für Ihre Fragen und das damit gezeigtes Interesse an der Bürgermeisterwahl in Seeheim-Jugenheim – speziell für die Themen aus dem Bereich Umwelt- und Naturschutz.

Zum Zeitpunkt der Beantwortung der Anfrage ist die Abstimmung über das gewünschte Projekt an der Galgenbuche leider nicht 100 %ig so ausgefallen, wie Sie und wie auch ich es mir gewünscht hätte. Sicherlich gibt auch der neue, von der SPD initiierte Beschlussvorschlag her, dass im Gebiet der Galgenbuche Maßnahmen durchgeführt werden können. Warum man aber eine ehrenamtliche Gruppe in Ihrer Arbeit und dem Wunsch, ein spezielles Gebiet zu betreuen, nicht 100 %ig unterstützt, ist mir nicht klar und widerspricht auch dem immer wieder vorgetragenenen Worten, dass das Ehrenamt wichtig ist und unterstützt werden muss.

Gerne beantworte ich natürlich auch die gestellten Fragen.

1. Auch ein letzter Versuch in der Gemeindevertretung am Donnerstag, noch einmal den alten, von den Wühlmäusen eingebrachten Beschlussvorschlag für das Projekt an der Galgenbuche durchzubringen, scheiterte leider knapp. Wie oben schon ausgeführt, kann ich die Entscheidung nicht nachvollziehen und hoffe, dass in Zusammenarbeit mir Arne Weißert und HessenForst nun vielleicht doch noch das Gebiet ausgewählt wird und die Wühlmäuse dort den artenreichen Naturwald anlegen bzw. auf einer größeren Fläche pflegen können.

2. Ich stand dem Vorschlag, an der Stelle in der Odenwaldstraße im Außenbereich bauen zu wollen, von Anfang an ablehnend gegenüber.
Dies gilt allgemein für die Bebauung im Außenbereich und speziell für dieses Gebiet, da es in direkter Nähe zu einem Naturschutz- und FFH-Gebiet liegt.
Generell ist unsere städteplanerische Politik noch zu sehr auf Wachstum ausgelegt, hierbei vor allem auf Neubau. Dabei werden wertvolle Fläche teilweise unwiederbringbar versiegelt. Auch nach Seeheim-Jugenheim wollen Menschen ziehen, da es neben der Lage zwischen Rhein-Main und Rhein-Neckar auch diverse andere Vorteile bietet, die das Leben hier so attraktiv machen. Um diesen Menschen Wohnraum zu bieten gilt es, alle Reserven der innerörtlichen Verdichtung auszunutzen, vor allem in der Nutzung von bestehenden Immobilien, inklusive der Schaffung höherer Häuser.
Generell fehlt ein städtebauliches Gesamtkonzept, anhand dessen man die Planungen ausrichtet. Und trotz Zuzug gehen alle Prognosen davon aus, dass Seeheim-Jugenheim schrumpfen wird. Statt neue Fläche auszuweisen, sollte man daher eine behutsame, quartiersangepasste innerörtliche Verdichtung in Angriff nehmen. Hierzu sollte im Bestand auch ermöglicht werden, Dachauf- und anbauten zu realisieren. Ebenso sollte der Geschosswohnungsbau zur besseren Nutzung der Fläche geprüft werden.
Letztlich ist es aber die Entscheidung der Gemeindevertretung, was genau und wie genau solche Maßnahmen umgesetzt werden.

1._Wie oben schon beschrieben erachte ich unsere Außenbereiche als zu schützenswert, um sie weiter zu verkleinern bzw. zuzubauen.

2. Windenergie weist mit Abstand das größte Potenzial bei den erneuerbaren Energien im Strombereich auf und ist daher ein unverzichtbarer Teil der Energiewende und beim Kampf gegen den Klimawandel. Gerade in diesen Tagen wird uns durch Überschwemmungen und Hurrikans weltweit deutlich, was Klimawandel heißt und welche Auswirkungen er haben kann.
Das Gebiet am Langen Berg bietet eine sehr windhöffig Lage, ist aber im Regionalplan nicht als Gebiet für Windkraftanlagen ausgewiesen. Aufgrund der Windhöffigkeit sollte aber eine Realisierbarkeit geprüft werden.
Immer wieder wird dabei vorgebracht, dass das Gebiet ja schon einmal überprüft worden sei. Nach meinem Kenntnisstand sah die damalige Überrüfung aber ausschließlich so aus, dass die Firma 3P gefragt wurde, ob Sie am Langen Berg Windräder errichten möchte und dies ablehnte. Es fand also weder eine Umweltverträglichkeitsprüfung noch eine Abstandsprüfung statt. Diese sollten bei diesem windhöffigen Gebiet aber durchgeführt werden. Dabei wird man viele Flächen finden (Stichwort Abstand), an denen ein Bau nicht möglich ist. verträglichkeit mit landschaftsbild
Es handelt sich bei der letztlichen Realisierung um einen Eingriff in den Wald, der auch das Fällen von Bäumen erfordern wird. Diese circa 0,24 ha pro Windrad müssen aber an anderer Stelle wieder aufgeforstet werden, zudem muss beim Bau der Anlage schon finanziell gesichert sein, dass die Anlage nach Ende der Nutzung abgebaut werden kann. Und in Gegensatz zu AKWs oder Kohlekraftwerken sind die Windkraftanlagen auch wesentlich einfacher wieder zurückgebaut, wenn man in 20-30 Jahren zum Beispiel neue Technologien hat und nicht mehr aus diese Art der Stromerzeugung angewiesen ist (und sei es nur an unserem Standort).
3. und 4.
Jede Maßnahme, die dafür sorgen kann, dass der Blütenhang erhalten bleibt und nicht zu einer reinen Waldfläche wird, begrüße ich sehr – zum Beispiel auch die Errichtung des Kirschgartens, der hoffentlich bald eine Erweiterung erhalten wird.
Die Zusammenarbeit mit der Gemeinde habe ich an dieser Stelle als konstruktiv wahrgenommen und würde dies auch genauso fortsetzen. Dazu zählt neben der Bereitstellung des Wassers auch die Hilfe bei der Auswahl von Grundstücken und die Diskussion mit den jeweiligen Eigentümern.

Für weitere Fragen stehe ich selbstverständlich zur Verfügung – gerne auch im persönlichen Gespräch.

Mit freundlichen Grüßen

Torsten Leveringhaus


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Antworten Hans-Jürgen Wickenhöfer

Fragen Natur / Umwelt

Erster Frageblock:
Wie sehen Sie die Initiierung eines Naturwaldes rund um die Galgenbuche?
Hier gibt es auf Vermittlung der SPD Fraktion einen Mehrheitsbeschluss der Gemeindevertretung vom 07.09.2017:
Die Gemeindevertretung begrüßt die von Hessen-Forst vorgeschlagene Zusammenarbeit mit der NABU-Gruppe Seeheim und den Wühlmäusen. In Absprache mit dem örtlichen Revierleiter können unter dessen Leitung projektbezogene forstliche Maßnahmen wie Pflanzungen oder Pflege zur Aufwertung von Waldbeständen und zur Förderung der Artenvielfalt im Gemeindewald durchgeführt werden.
Diesen Beschluss unterstütze ich, denn er macht den Weg frei für vielerlei Projekte (u.a.  wie in Ihrer Frage beschrieben) und unterstützt die tolle Arbeit der Wühlmäuse und des NABU.
Welche Meinung haben Sie zur geplanten Bebauung der Odenwaldstraße und generell zu Rodungen im Seeheim-Jugenheimer Wald zum Zwecke des Häuserbaus?
Hierzu gibt es bereits vielerlei Anfragen/Beschlüsse/Vorlagen seitens des Gemeindevorstandes und der Gemeindevertretung. Derzeit liegt der am 22.9.2016 von der Gemeindevertretung gefasste Aufstellungsbeschluss gem. DS 344/2016 und die Änderung/Präzisierung des Gemeindevorstandes DS 76/2017 bis zur Vorlage eines Leerstandkatasters „auf Eis“.
Ebenso ist der Gemeindevorstand gebeten zu prüfen ob die Bauland-Offensive Hessen Unterstützung bei der Identifizierung und Ausweitung von Flächen für den dringend benötigten bezahlbaren Wohnraum in Seeheim-Jugenheim leisten kann.
Für den Fall, dass sich der prognostizierte Bedarf an sozialem Wohnungsbau bestätigt und die o. g. Prüfung keine anderen Alternativen offen lassen, spreche ich mich dafür aus die vorgeschlagenen ca.1.000 qm (nicht wie fälschlicher Weise propagiert wird 129.000 qm) am westlichen Ende der Odenwaldstraße ausschließlich für Zwecke des sozialen Wohnungsbaus zu nutzen. Von generellen Rodungen kann hier also auf keinen Fall die Rede sein, diese würden auch nicht meine Unterstützung finden. Selbst die mögliche kleine Maßnahme ist nur auf dem Wege eines aufwendigen langfristigen B-Plan Verfahrens möglich.

Zweiter Frageblock:

Erschließung von Neubaugebieten im Außenbereich außerhalb des Flächennutzungsplans?
Nein, mit mir auf absehbare Zeit nicht!
Errichtung von Windkraftanlagen südlich des Frankensteins?

Hier wird auf Beschluss der Gemeindevertretung vom 18.05.2017 erstmal geprüft!

Zusätzlich soll bei der nächsten Überarbeitung des Teilplans geprüft werden, ob weitere Vorranggebiete auf den Höhen zwischen Burg Frankenstein und dem Melibokus, die mit Abstand die größte Windhöffigkeit in ganz Südhessen aufweisen, zur Nutzung von Windenergie ausgewiesen werden können.

Ein Ergebnis steht hier noch aus. Wenn wir es wirklich mit der immer so häufig angeführten Energiewende ernst meinen müssen wir auch dies zumindest mal überlegen und nicht nur das „Sankt Floriansprinzip“ walten lassen. Die Entscheidung ob ein solches Projekt überhaupt möglich ist entscheidet obig veranlasste Prüfung und nach einem möglichen positiven Ergebnis die dann zuständige Gemeindevertretung. Ich persönlich stehe neuen Energieformen sehr positiv gegenüber und könnte mir unter Abwägung aller Pro und Kontras ein solches Projekt für Seeheim-Jugenheim vorstellen.

Ausrichtung eines kleinen Naturschutzgebietes am Blütenhang?
Hierzu gibt es ja einen gemeinsamen Antrag aller Fraktionen zur Ausweisung eines kleinen Naturschutzgebietes „Am Schützenberg“.
Diesen Antrag unterstütze ich gerne und hoffe sehr auf ein positives Echo der Unteren Naturschutzbehörde auf diesen Vorschlag.

Anlage weiterer Streuobstwiesen und Blütenstreifen am Blütenhang?
Auch diesem Punkt stehe ich sehr positiv gegenüber und hoffe das der mit dem SPD Antrag Kulturlandschaftliches Modellvorhaben Blütenhang eingeschlagene Weg weiterverfolgt wird. Nur mit gemeinsamer Anstrengung aller Beteiligten wird es möglich sein UNSEREN BLÜTENHANG zu erhalten.

Für Rückfragen stehe ich jederzeit gern zur Verfügung.

Beste Grüße

Hans-Jürgen Wickenhöfer , Seeheim-Jugenheim, 14.09.2017


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Antworten Alexander Kreissl

Sehr geehrter Herr Woite,

vielen Dank für die Übersendung Ihrer Fragen, die ich hiermit gerne Beantworte.

Der Einfachheit halber habe ich die Fragstellung übernommen und meine Antworten hierzu eingefügt

Im Rahmen der kommenden Bürgermeisterwahl wünschen wir uns eine Stellungnahme zu folgenden Themen:

  1. Wie sehen Sie die Initiierung eines artenreichen Naturwaldes rund um die Galgenbuche?

Da ich selbst sehr naturverbunden bin, finde ich einen natürlichen und artenreichen Wald generell gut.

  1. Welche Meinung haben Sie zur geplanten Bebauung der Odenwaldstraße und generell zu Rodungen im Seeheim-Jugenheimer 
             Wald zum Zwecke des Häuserbaus?

Ich persönlich habe kein Interesse daran, für Wohnungsbau Wald abzuholzen.

Weiterhin würden uns allgemeine Umwelt- und Naturschutzthemen in unserer Gemeinde interessieren:

  1. Erschließung von Neubaugebieten im Außenbereich außerhalb des Flächennutzungsplans?

Außerhalb des Flächennutzungsplans ist vom Verfahren her keine Neubebauung vorgesehen. Eine Bebauung ist nur durch die Änderung des Flächennutzungsplans möglich. Aktuell sehe ich keine Notwendigkeiten in diese Richtung.

  1. Errichtung von Windkraftanlagen südlich des Frankensteins?

Wenn ich mich zwischen Lebensqualität oder wirtschaftlichen Interessen entscheiden muss, wurde ich mich immer für die Lebensqualität entscheiden. Ich kann die Errichtung dort nicht befürworten.

  1. Ausrichtung eines kleinen Naturschutzgebietes am Blütenhang?

Grundsätzliche bin ich offenen für solche Projekte und habe nichts dagegen. Es ist zu prüfen ob und wie weit Eigentumsverhältnisse tangiert werden und Interessen der Eigentümer und Anlieger berücksichtigt werden müssen.

  1. Anlage weiterer Streuobstwiesen und Blühstreifen am Blütenhang?

 Hierfür zeige ich mich offen. Alle Beteiligten müssen mit einbezogen sein, um einen Grundkonsens für die Umsetzung zu erhalten!

 

Mit freundlichen Grüßen  

Alexander Kreissl

Bürgermeisterkandidat für Seeheim-Jugenheim


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