Mai 062023
 

Für Vogelbeobachter und Naturbegeisterte ist es eine äußerste Rarität, einmal einen Braunen Sichler (Plegadis falcinellus) innerhalb von Deutschland in freier Natur zu sichten. Auch weite Wege werden dann in Kauf genommen, wenn eine derartige Beobachtung gemeldet wird.  Am vergangenen Samstag war es gleich ein Trupp von elf Vögeln dieser Ibisart, die am Abend an den westlichen Wasserflächen der Landbachaue einflogen, um dort im Seichtwasser intensiv nach Nahrung zu suchen.

Fotos: Willi Benz – Braune Sichler über der Landbachaue

Meist werden nur einzelne Sichler beobachtet, die manchmal auch mehrere Tage stationär in einem Gebiet verbleiben. Der Zusammenschluss von mehreren Vögeln in einem Trupp weist hingegen eher auf laufenden Vogelzug hin und die Vögel ziehen schnell wieder weiter. So war es dann auch in der Landbachaue, aus der die Sichler bei schwindendem Tageslicht ihren Weiterflug starteten. Zunächst aufgeschreckt durch eine in der Dämmerung jagende Rohrweihe, drehten die Vögel noch eine weite Runde über der Aue und flogen schließlich in Richtung Süd ab.      


Wie schon seit vielen Jahren beobachtet und dokumentiert, ist die renaturierte Landbachaue ein bedeutender Trittstein für den Vogelzug. Auch in diesen Tagen machen viele Watvogelarten (u. a. Kampfläufer, Bruchwasserläufer, Grünschenkel u.v.m.) hier Station, um ihre Energiereserven für den Weiterflug in ihre nördlichen Brutgebiete aufzufüllen. Der Schutz und die Förderung von Auenlandschaften und Feuchtgebieten sind nicht nur für die Vogelwelt, sondern für die gesamte Natur unverzichtbar.

Kommentarfunktion geschlossen

NABU Menu