Feb. 222019
 

Bundeskanzleramt

Frau Dr. Angela Merkel

Willy-Brandt-Strasse 1

10 557 Berlin

 22. Februar 2019

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

Greta Thunberg begeht heute die 27. Woche ihres Schulstreiks für die Einhaltung der Klimaziele. Frau Thunberg wird mit dem Streiken aufhören, sobald sich ihre Regierung für die Einhaltung der Klimaziele einsetzt. 

In Deutschland gehen heute in 54 Städten Schüler demonstrieren, um zu zeigen, dass sie die Klimapolitik dieser Regierung satt haben. Sie nehmen ihr demokratisches Recht auf Streik wahr und zeigen, dass sie sich für die Zukunft von uns allen engagieren. Es sind viele. Es sind viele, die nicht wählen gehen können, die abhängig sind von Erwachsenen, die ihre Regierungsversprechungen brechen. 

Ich unterstütze ausdrücklich meine und alle anderen Kinder beim Streiken. Wir haben eine Erde, die Klimaveränderungen werden deutlicher und deutlicher sichtbar. 

Frau Merkel, Sie haben nach der Katastrophe von Fukushima sehr schnell gehandelt und den Atomausstieg beschlossen. Und wir leben noch, wir haben noch Strom, allen Unkenrufen zum Trotz. Sie können wieder mutig Zukunft gestalten, wie Politiker immer so schön sagen. 

Bitte setzen Sie sich dafür ein, dass die vereinbarten Klimaziele nicht auf weite Ferne verschoben werden. Wir müssen jetzt handeln, wir müssen jetzt aus der Kohleverstromung aussteigen. Wenn es 5 nach 12 wäre, würde uns das jemand sagen? Politiker sagen uns seit über 20 Jahren, dass wir nun wirklich mit der Reduzierung des CO2-Ausstosses beginnen müssen. Seit über 20 Jahren wird verschoben und verschoben. 

Ich möchte, dass unsere Kinder und Enkel eine Zukunft haben. Uns gehört diese Erde nicht, wir haben sie von unseren Kindern nur geborgt.

Mit freundlichen Grüssen

Seit über einem halben Jahr hat eine junge Frau aus Schweden eine sehr simple, sehr gute Idee. Sie will nicht hinnehmen, dass ihre Regierung die in Paris gesetzten Klimaziele nicht einhalten wird und das Problem aussitzen wird, bis sich eine neu gewählte Regierung um die Folgen kümmern wird – oder auch nicht.

Greta Thunberg streikt jeden Freitag für das Klima. Sie streikt, bis ihr Parlament Maßnahmen ergreift, die den Klimawandel reduzieren sollen und die die Einhaltung des Pariser Abkommens gewährleisten. Sie hat damit eine Lawine losgetreten. Weltweit streiken und demonstrieren inzwischen Schüler für ihr Recht auf eine Zukunft. Greta hat mich in ihrer Klarheit und Deutlichkeit sehr beeindruckt. Und Greta sagte: Wenn die Erwachsenen das toll finden, was wir Schüler machen, dann können sie uns unterstützen.

Ja, mache ich. Meine Idee ist ebenfalls simpel. Ich schreibe in jeder Woche, in der Schulstreiks stattfinden, einen Brief ans Kanzleramt und fordere die Kanzlerin auf, den Kindern Gehör zu schenken und vor allen Dingen zu Handeln, sich an das Pariser Klimaabkommen zu halten, mit allen damit verbundenen Maßnahmen. 

Wenn jeder, der ein streikendes Kind hat, das tut, wird eine Briefflut dort landen. Ich stelle mir vor, jeder, der seine Kinder streiken lässt, schreibt einen Brief. Wenn Eltern etwas, das ihr Kind tut, toll finden, unterstützen sie es in seinem Handeln. Ich finde, man sollte an den Streiks nicht vorbeikommen und sie nicht aussitzen können. Das möchte ich mit meinen Briefen unterstützen.  

Daniela

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