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Apr 172024
 
Fotos: Willi Benz – Englische Schafstelze (Motacilla flava flavissima)

Same procedure as last year – hieß es am 08. April, als die Englische Schafstelze (Motacilla flava flavissima) aus ihrem Winterquartier im Süden in ihr Brutrevier in der Bickenbacher Landbachaue zurückkehrte. Sehr zur Freude der hiesigen Vogelgucker und sogar fünf Tage früher als im Vorjahr.

Seine lange Reise, im Extremfall bis aus einem Überwinterungsgebiet südlich der Sahara, sieht man dem Vogel nicht an, er scheint wohlgenährt, munter und in guter Verfassung zu sein.

Europ. Wiesenschafstelze (Motacilla flava flava)

Erstmals tauchte diese männliche Schafstelze, deren Art nahezu ausschließlich auf den Britischen Inseln und nur sehr selten in Kontinentaleuropa vorkommt, 2021 in der Landbachaue auf. Auch Gelbkopf-Schafstelze genannt, unterscheidet sich der Vogel von seinen europäischen Artgenossen (Motacilla flava flava) vor allem durch die Färbung des Kopfgefieders, das bei den Europäern blaugrau ist.

Verpaart mit einer europäischen Wiesenschafstelze, Schafstelzen gelten als monogam, zog der Engländer in den Vorjahren erfolgreich Nachwuchs auf. Im letzten Jahr war im Juli mindestens ein Jungvogel zu entdecken, der genetisch als Hybrid gilt.

Jungvogel 2023

In der vom Roten Höhenvieh beweideten Landbachaue finden Schafstelzen ideale Lebensbedingungen und ein üppiges Nahrungsangebot. Der Schwund dieser Auenlandschaften und der klimawechselbedingte Rückgang von Feuchtgebieten beschleunigt den Artenschwund und setzt auch den Stelzenarten zu.

Bleibt auf eine erneut erfolgreiche Brutsaison des leuchtend gelben Engländers in der Landbachaue zu hoffen, bevor er dann schon im Spätsommer wieder auf die weite Reise in sein Überwinterungsgebiet geht.

Mrz 302024
 

Die Landbachaue bei Bickenbach ist ein Paradies zwischen Autobahnen und Strommasten. Vögel fühlen sich in der Weichholzaue sehr wohl, wie zum Beispiel Kanadagänse, Graugänse, Nilgänse, Rostgänse und Stockenten. Mit etwas Glück sind aber auch Krickenten, Tafelenten und wie zuletzt eine Löffelente anzutreffen. Auch Blässhühner kommen relativ häufig vor und natürlich der eine oder andere Kormoran. Silberreiher, Graureiher und Höckerschwäne sind häufige Gäste auf den Wasserflächen und am Uferrand. Nicht zu vergessen natürlich die Nutrias, die sich auch dort angesiedelt haben. 

Oben am Himmel ist auch einiges los. Immer wieder sieht man eine Schar Gänse landen oder Störche klappern, wenn sie sich nach einem Ausflug des Partners im Nest begrüßen. Ein Rotmilan hat dort in der Nähe sein Nest und zieht seine Runden.

Gerade im Frühjahr läßt sich einiges beobachten, weil die Landbachaue auch Trittstein für Zugvögel ist. So konnte man dort Anfang März sowohl einen Trupp Kraniche als auch wenige Meter weiter Richtung Norden in den dieses Jahr überschwemmten Wiesen Kiebitze beobachten. Hin und wieder finden sich aber auch seltene Gäste wie Löffler, Flussuferläufer und Kampfläufer ein.

Im März, wenn die Bäume noch nicht ganz  belaubt sind, lassen sich auch kleinere Vögel beobachten, wie Goldammern, Erlenzeisige, Gartenbaumläufer und Schwarz- und Blaukehlchen.

Auch der Kuckuck wird nicht mehr lange auf sich warten lassen.

Die Landbachaue ist aber nicht nur ein Paradies für Vögel, sondern auch für Menschen, die Ruhe und Abgeschiedenheit suchen. Um das zu genießen, muss man allerdings möglichst früh aufstehen.

Mrz 162024
 

Während sich im ausgehenden Winter und beginnenden Frühjahr noch einige Arten in der Landbachaue rar machen (kaum zu sehen sind der Eisvogel, der Zwergtaucher, der Feldsperling und auch keine Limikolen), ist die Vielfalt in der Landbachaue doch immer wieder erstaunlich.

Zur Freude aller halten sich in der Landbachaue seit Wochen 7 Blässgänse auf. Diese Wintergäste leben in ihrem kleinen Verband zwischen Graugänsen und Kanadagänsen und haben keine Berührungsängste.

Blässgänse
Rostgänse

Ein farbiges Highlight sind die Rostgänse, die sich seit vielen Tagen in der Landbachaue aufhalten. Bis zu 16 dieser farbenfrohen Gänse sind ständig in den Teichen zu sehen. So mancher Besucher reibt sich beim Anblick dieses grellen Federkleides die Augen.

Weißstorch

Längst sind die Weißstörche aus dem Süden Europas zurückgekehrt. Viele sind bekannt und belegen sofort das Nest aus dem Vorjahr. Aber auch neue Adebare kommen in die Aue. In den Waldstücken südlich der Teiche sind acht Horte belegt, im Norden sind es sechs Nester. In sechs bis acht Wochen wird es hier richtig lebhaft.

Auf den überfluteten Feldern und Wiesen fühlen sich auch die Kiebitze sehr wohl, die jetzt langsam zurückkommen. In der Aue und in den angrenzenden Feldern in Pfungstadt rasten sie in großer Zahl.

Kiebitze

Auch die ersten Schwalben und die Bachstelzen kehren zurück. Ansonsten sind Singvögel aber noch rar.

Bachstelze

Hoch in den Pappeln bauen die Rotmilane und die Kolkraben ihr Nest. Wäre toll, wenn bei den Milanen wieder eine Brut gelingen würde.

Rotmilan

Seit Tagen ist auch ein Grauspecht in der Landbachaue zu hören – und manchmal zu sehen. Dieser seltene Specht ist eine tolle Bereicherung für die Aue.

Grauspecht
Kanadagänse – Nilgänse – Mitteleuropäische Gänse in friedlicher Koexistenz

Vielfältig zeigt sich die Landbachaue im ausgehenden Winter. Zwei Bilder belegen dies noch einmal: Die Vielfalt der Arten und ihre friedliche Koexistenz.

Vielfalt in der Aue

Text und Bilder: Roland Tichai

Nov 212023
 

Nach einem langen, viel zu warmen Sommer hält der Herbst jetzt überall Einzug. Es ist nass, grau und kühl, aber im November darf das so sein.

Nach den häufigen Regenfällen in den letzten Tagen sind die Teiche der Landbachaue randvoll und zeigen sich in ungewöhnlicher Ansicht.

Landbachaue
Gebirgsstelze

Die Gebirgsstelze hat nichts gegen Wasser und Regen. Sie fühlt sich in diesem Umfeld wohl.

Buntspecht

Der Buntspecht hat sich unter einen Ast gehängt. Ob er sich hier vor dem Regen schützen will?

Silberreiher

Der Silberreiher meckert vor sich hin. Ob ihm die vielen Gänse (ca. 400 an der Zahl) und Enten (ca. 200) nicht gefallen?

Rotkehlchen

Das Rotkehlchen mag es bestimmt auch sonniger. Ein Gesang ist nicht von ihm zu hören.

Junger Rehbock

Im angrenzenden Gernsheimer Feld hat sich ein junger Rehbock zur Ruhe auf den Boden gesetzt. Sein Winterfell wächst jetzt und wird ihn gut schützen.

Im Stoppelacker daneben tummeln sich Feldlerchen. Nur wenn man genau schaut, kann man sie auch entdecken.

Feldlerche
Graugänse

Die Graugänse drehen eine Runde um die Teiche. Ihr Flugbild ist herrlich anzuschauen. Über 400 halten sich derzeit in der Landbachaue auf, dazu kommen noch 100 Nilgänse und 60 Kanadagänse.

Eisvogel

Auch der Eisvogel ist jetzt wieder häufiger zu sehen. Er beobachtet seine Umgebung sehr aufmerksam

Zwei junge Kraniche halten sich seit Tagen in der Landbachaue auf. Sie haben den Anschluss verpasst und warten auf den nächsten Durchzug ihrer Artgenossen.

Junger Kranich

Leider gibt es noch eine unangenehme Überraschung: Im Westen der Landbachaue wurde eine schöne Feldhecke sinnlos zerstört. Hier hat in den letzten Jahren immer der Neuntöter gebrütet. Wir gehen dieser Sache aber nach.

Zerstörte Feldhecke – einst ein Brutplatz des Neuntöters

Text und Bilder: Roland Tichai

Nov 122023
 

Der beginnende Laubfall bringt es an den Tag. Heute Nachmittag in der Landbachaue entdeckt: Ein gewaltiges Hornissennest in ca. 10 m Höhe auf einer Silber-Weide.

Rund um das Nest moderater Flugverkehr der Hornissen, aus der Ferne leider nicht zu bestimmen. Nest, Standort, Größe und der Umstand, dass in dieser Jahreszeit noch aktive Hornissen unterwegs sind, sollen nach Ansicht von Insektenspezialisten auf die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) hinweisen.

In ca. 250 m Luftlinie von diesem Nest stehen seit geraumer Zeit mehrere Bienenstöcke eines Bergsträßer Imkers – dieser wurde über die mögliche Gefahr informiert.

Foto: NABU/Willi Benz – Hornissennest in der Landbachaue



Jul 062023
 

Der seit drei Tagen in der Landbachaue von vielen Menschen gesichtete verletzte und flugunfähige Jungstorch konnte heute Nachmittag von dem Tierschützer Rüdiger Benz aus Darmstadt eingefangen werden. Rüdiger ist nahezu täglich ehrenamtlich als Vogelretter unterwegs und versteht sein Handwerk – und so landete der kleine Storch blitzschnell und schonend im Netzkescher.

Fotos: NABU/Willi Benz – Verletzter Weißstorch in der Landbachaue


Bei erster Betrachtung waren bei dem Storch Verletzungen am Armgelenk des rechten Flügels, das entspricht in etwa dem menschlichen Schultergelenk, festzustellen und der hängende Flügel war Anzeichen für eine schwere Gelenkverletzung. Darüber hinaus stellte Rüdiger fest, dass der Storch in einem schlechten Ernährungszustand war und offensichtlich keine Nahrung aufgenommen hatte. Weißstörche füttern ihren Nachwuchs nahezu ausschließlich auf dem Nest und nicht im Gelände, sodass der Jungstorch mit seinem Handicap in kurzer Zeit verhungert wäre.
Die anschließende Untersuchung des Jungstorchs durch eine Tierärztin ergab einen bereits infizierten, stellenweise offenen Doppelbruch des Flügelgelenks, der nicht behandelbar war, so dass der Vogel daher eingeschläfert werden musste.

Die Ursache der Verletzung bleibt unklar. Nach dem Entwicklungsstand war der Storch kaum flügge, erkennbar an dem noch schwarzen Schnabel. Möglicherweise hat er sich bei dem Sturz aus einem der nahe gelegenen Nester die Verletzungen zugezogen, oder – was der Fundort vermuten lässt, er wurde auf dem Wirtschaftsweg zwischen Bickenbach und Allmendfeld, nicht nur als Schleichweg, sondern häufig auch als illegale Rennstrecke genutzt, von einem Fahrzeug erfasst. Leider kein Einzelfall, Jungstörche werden hier alljährlich als Verkehrsopfer registriert.


Video:  https://youtu.be/qB6Rb7lwVNE

Mai 122023
 

Eine ornithologische Besonderheit als Brutvogel etabliert

Foto. Willi Benz – Englische Schafstelze (Motacilla flava flavissima)

Eigentlich ist es ja ein „Er“, denn es ist ein Männchen, das es in die sommerliche Landbachaue zieht. Als Langsteckenzieher hat der Vogel vermutlich südlich der Sahara überwintert, vielleicht zieht er auch nur die Mittelstrecke und überwintert im Mittelmeerraum.  Aus dem Bickenbacher Sommerquartier reist der Brite dann spätestens Anfang September wieder ab. Bis dahin hat er mit seiner Partnerin, einer kontinentalen Wiesenschafstelze (Motacilla flava) hoffentlich erneut  erfolgreich Nachwuchs aufgezogen. Im Vorjahr 2022 war dies mit mindestens zwei flüggen Jungvögeln, die dann als „Hybride“ gelten, nachweislich gelungen.

Zum Vergleich: Europäische Wiesenschafstelze (Motacilla flava)

Pünktlich ab Mitte April wird es nun schon im dritten Jahr „Very British“ in der Landbachaue, denn dann kommt sie an, die Englische Schafstelze oder auch Gelbkopf-Schafstelze (Motacilla flava flavissima). Es ist eine Schafstelzenart, die auf den Britischen Inseln beheimatet und auf dem europäischen Kontinent so selten ist, dass die Avifaunistischen Kommissionen („Seltenheitskommissionen“) um nachweisbelegte Meldungen dieser Vögel bitten.

Englische Schafstelze (Motacilla flava flavissima)

Die berechtigte Freude über diese quietschgelbe Rarität lässt aber nicht vergessen, dass die Bestände der Schafstelzen europaweit verheerend rückläufig sind. Ursache dieses fatalen Trends ist in erster Linie der ständig steigende Verlust an notwendigen Lebensräumen infolge Trockenlegung/Austrocknung von Feuchtarealen und den damit verbundenen Folgen.

Fast flügger Nachwuchs (Hybrid) der Englischen Schafstelze





Mai 062023
 

Für Vogelbeobachter und Naturbegeisterte ist es eine äußerste Rarität, einmal einen Braunen Sichler (Plegadis falcinellus) innerhalb von Deutschland in freier Natur zu sichten. Auch weite Wege werden dann in Kauf genommen, wenn eine derartige Beobachtung gemeldet wird.  Am vergangenen Samstag war es gleich ein Trupp von elf Vögeln dieser Ibisart, die am Abend an den westlichen Wasserflächen der Landbachaue einflogen, um dort im Seichtwasser intensiv nach Nahrung zu suchen.

Fotos: Willi Benz – Braune Sichler über der Landbachaue

Meist werden nur einzelne Sichler beobachtet, die manchmal auch mehrere Tage stationär in einem Gebiet verbleiben. Der Zusammenschluss von mehreren Vögeln in einem Trupp weist hingegen eher auf laufenden Vogelzug hin und die Vögel ziehen schnell wieder weiter. So war es dann auch in der Landbachaue, aus der die Sichler bei schwindendem Tageslicht ihren Weiterflug starteten. Zunächst aufgeschreckt durch eine in der Dämmerung jagende Rohrweihe, drehten die Vögel noch eine weite Runde über der Aue und flogen schließlich in Richtung Süd ab.      


Wie schon seit vielen Jahren beobachtet und dokumentiert, ist die renaturierte Landbachaue ein bedeutender Trittstein für den Vogelzug. Auch in diesen Tagen machen viele Watvogelarten (u. a. Kampfläufer, Bruchwasserläufer, Grünschenkel u.v.m.) hier Station, um ihre Energiereserven für den Weiterflug in ihre nördlichen Brutgebiete aufzufüllen. Der Schutz und die Förderung von Auenlandschaften und Feuchtgebieten sind nicht nur für die Vogelwelt, sondern für die gesamte Natur unverzichtbar.

Apr 232023
 

Lernort Natur und NABU laden ein zur Vogelstimmenwanderung in der Landbachaue

Weizenfelder sind auffällig still – hier singt kaum ein Vogel, Vogelfreunde vermissen die Feldlerche und andere früher häufige typische Feldvögel, wie den Kiebitz.
Feuchtwiesen mit naturnahen Hecken sind wunderbare Plätze zur Vogelbeobachtung
Ende des Rundganges im Norden der renaturierten Landbachaue – hier wimmelt es von Wasservögeln: Enten, Gänse und Watvögel laden zum Beobachten ein
Mrz 262023
 

Der Storch wurde von Naturfreunden am Sonntag-Nachmittag erstmals in diesem Jahr auf einem Acker nördlich des Hartenauer Hofs gesichtet. Nach der abgelesenen Ringnummer handelt es sich um eine im Juni 2015 in der Region Skane in Südschweden beringte Störchin, die in den vergangenen zwei Jahren im westlichen Teil der Landbachaue gebrütet hatte und die offensichtlich gerade wieder in ihr Brutgebiet zurückgekehrt ist.

Foto: Willi Benz – Verletzter Weißstorch in der Landbachaue

Durch einen Bruch des rechten Beins kann sich die Störchin nur stark torkelnd fortbewegen und Nahrung suchen, ist allerdings noch soweit flugfähig, dass sie sich derzeit Fangversuchen entzieht. Es wird versucht, die Störchin weiter zu beobachten, um sie im Fall nachlassender Kräfte einzufangen und zur Behandlung in eine Auffangstation zu verbringen.

Hinweise zu Sichtungen dieser Störchin in den westlichen Gemarkungen von Bickenbach/Pfungstadt bittet der NABU mit Ortsangabe an Willi Benz, Tel. 06257 2894, zu übermitteln.

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