Mrz 182018
 
Wühlmaus-Baumschule 3

Foto: NAJU/Tino Westphal – Die kleine Baumschule der Wühlmaus-Kindergruppen: Geschützt von einem Naturzaun können die Stecklinge anwachsen

Kleine Elsbeeren, Eiben, Wilde Stachelbeeren und Kornellkirschen wachsen am Malchner Blütenhang. Gepflanzt wurden sie von den Kindern und Jugendlichen der Naturerlebnis- und Naturschutzgruppe „Die Wühlmäuse“. Geschützt gegen Wildverbiss werden die jungen Bäume und Sträucher von einem Zweipfostenzaun. Das sind zwei Reihen Pfosten zwischen die Reisig gestopft wurde.

Wühlmaus-Baumschule 2Wir leben in der Zeit des größten Artensterbens in Europa seit der Eiszeit, dem Insektensterben. 80% der Fluginsekten sind bereits weg und jedes Jahr verschwinden weitere 6%. Schuld daran sind die Giftmassen, die auf unseren Feldern ausgebracht werden und die Ausräumung der Landschaft. Häuser- und Straßenbau, die Felder werden immer größer, gepflügt wird bis an die Wegränder und die Wildkräuter und Insekten, die das alles überlebt haben, die werden flächendeckend tot gespritzt. Schmetterlinge, Hummeln, Solitärbienen, Schwebfliegen und Glühwürmchen werden immer seltener. Wie viele bereits lokal oder total ausgerottet wurden, weiß niemand, denn die meisten Insektenarten sind sehr schwer zu zählen.

Galgenbuche auf dem Langen Berg

So ist der Kleine Fuchs, eine früher sehr häufige Schmetterlingsart, heute fast nicht mehr zu finden. Da die Wühlmäuse ihn und die anderen Insekten auch später noch beobachten und ihren Kindern zeigen möchten, wollen sie etwas gegen das Insektensterben tun. Sie möchten oben auf dem Langenberg, an der Galgenbuche einen halben Hektar Wald in einen artenreichen Naturwald verwandeln, im dem viele blühende Bäume und Sträucher wachsen. Vor 25 Jahren haben dort Malchner Fußballer etliche Bäume und Sträucher gepflanzt, die seitdem von den Wühlmäusen gepflegt werden und sich gut entwickelt haben. Dieses Waldstück möchten die Wühler vergrößern, um fernab von den Giftfeldern einigen Insekten das Überleben zu sichern. Der Wald gehört der Gemeinde Seeheim-Jugenheim. Die Grünen und die FDP haben dem Projekt bereits zugestimmt. Mit der baldigen Zustimmung der beiden anderen Parteien rechnen die Wühlmäuse.

Wühlmaus-Baumschule 1

Pflanzarbeiten an der kleinen Baumschule.

Die Bäume und Sträucher für ihren artenreichen Naturwald wollen die Kinder und Jugendlichen aus Gelände holen, das sie und der NABU gepachtet haben. Das kostet kein Geld und die Pflanzen sind an unsere Verhältnisse besser angepasst als Pflanzen aus Baumschulen, deren Saatgut oft aus fernen Gegenden stammt. Die Bäume und Sträucher, die sie dort nicht finden, haben sie jetzt in ihre kleine Baumschule gepflanzt, um sie dann, wenn sie groß genug geworden sind in ihren Wald zu pflanzen. Den Wühlern fehlt noch das Stechblatt, auch Stechpalme genannt (Ilex aquifolium). Wer Jungpflanzen in seinem Garten hat und bereit ist, sie abzugeben, der möge sich bitte bei den Wühlmäusen melden. Weitere Informationen gibt es unter „Die Wühlmäuse Malchen“, NABU Seeheim oder Tel. 06151 / 595251.

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