Sep 232018
 

Von den Behörden von NRW wurde der Hambacher Wald zum gefährlichen Ort erklärt

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Standdemonstration statt Waldwanderung – erst nach Stunden wird der Weg frei.

Der lange geplante Waldspaziergang wurde untersagt- die Demonstranten wurden auf offenem Feld weit vor dem Wald aufgehalten. Nur sehr langsam wurde kleinen Gruppen von maximal fünf Personen Zugang zum Wald gewährt, allerdings nur nach zeitintensiver Aufnahme der Personalien und sorgfältiger Leibesvisitation nach gefährlichen Gegenständen.

Ca. 7500 Menschen nahmen an der Standkundgebung teil. Nach mehreren Gesprächen mit der Polizei durften Waldbesucher auf Umwegen den Waldspaziergang fortsetzen.

Baumhäuser und Unterstützer

Trotz der massiven Einschränkung des Demonstrationsrechts und des erschwerten Zugangs zum Wald gelangten so am Nachmittag viele tausend Bürger mit Kind und Kegel in den Hambacher Wald. Sie gingen nicht nur spazieren: viele Besucher dankten den Baumbesetzern und machten ihnen Mut, zeigten Trauer und Anteilnahme an der Stelle, wo vor einigen Tagen ein Journalist ums Leben gekommen ist. In riesigen Taschen wurden von den Unterstützern Wasser und Lebensmittel angeschleppt und bei den Baumhäusern verteilt.

An der Abbruchkante

zum Tagebau wurden Bäumchen gepflanzt

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Räumpanzer gegen Barrikaden

An vielen Stellen im Wald kam es zu spontanem Neubau von Camps und Barrikaden, die auf der Hauptschneise schnell wieder von Radpanzern mit Räumschild abgeräumt wurden. 

Auf die Barrikaden
Große Barrikaden aus massiven Baumstämmen wurden im Gebiet „Der Norden“ innerhalb weniger Stunden von hunderten Demonstranten zusammengebaut: schon gefällte große Baumstämme wurden von bis zu 30 Menschen geschultert und zu den Barrikaden transportiert. Die Wälle aus Stämmen sollen den Zugang zum Wald und zu den verbliebenen Baumhäusern erschweren. 
Hier im Norden zog sich die Polizei bis an den Waldrand zurück, während sie in großen Bereichen des Waldes auf den Schneisen präsent blieb.
Eine kleine Gruppe von einem Dutzend Polizisten in Kampfmontur mit Schild wurde von einer Menschenmenge umringt. In einem Fall wurde ein Holzklotz gegen die eingekesselten Polizisten geworfen, der Übergriff wurde sofort von den Demonstranten selbst unterbunden. Der Polizeigruppe wurde ein Weg freigemacht. Auf dem Rückmarsch nach Norden zur Abbruchkante des Tagebaus fühlten sich PolizistInnen bedrängt und setzten Pfefferspray ein.
 
Sprechchöre an den Barrikaden während der Konfrontation
  • Wo wart ihr in Chemnitz?
  • Wir sind friedlich – was seid ihr?
  • Raus hier!
und immer wieder riefen tausende Stimmen
Hambi bleibt 

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Nachtrag zu dieser Demo: 

Ein Lehrstück in Sachen Radikalisierung:  https://www.neues-deutschland.de/artikel/1101396.hambibleibt-ein-lehrstueck-in-sachen-radikalisierung.html 

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Wald retten, Kohle stoppen

Der Hambacher Wald wird zum Symbol des Widerstands gegen den Klimakiller Kohle.

RWE und auch die Landesregierung NRW könnten die Rodung noch stoppen.

Die bundesweite Klimabewegung trifft sich am Samstag, 6. Oktober am Hambacher Wald und stellt sich RWE und der Kohlelobby entgegen. Sind auch Sie dabei?

Ort: S-Bahnhof Buir, Kerpen, nahe Köln (Kartenlink)
Zeit: Samstag, 6. Oktober 2018, 12 Uhr

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