Mai 312016
 
Foto: Willi Benz - Kanadagänse im Gebiet der Landbachaue

Foto: Willi Benz – Kanadagänse auf Futtersuche im Gebiet der Landbachaue am

so steht es im heutigen ECHO ONLINE zur angeblichen Gänseplage am Erlensee und um das Vogelschutzgebiet um die Landbachaue.

Richtig ist, dass die Gänse – zeitweise auch die Stockenten – auf die frisch eingesäten Äcker gehen und sich über die jungen Pflanzen hermachen. Beliebt ist Getreide, Rüben weniger, den Raps fressen Hasen und Rehe, aber nicht die Gänse. Die Rapsäcker rund um den Erlensee und die Landbachaue zeigen keine erkennbare Fraßschäden.

Foto: Willi Benz - Hase auf Futterrübenacker

Foto: Willi Benz – Hase auf Futterrübenacker an der Landbachaue

Richtig ist auch, dass die Rollrasenfelder zeitweise, gerade wieder in den letzten drei Wochen, von Kanada- und Nilgänsen, seltener von Graugänsen und Stockenten belagert werden.

Aber auch wenn Landwirte klagen, Naturschützer weisen darauf hin: die hoch intensivierte industrielle Landwirtschaft ganz wesentlich verantwortlich ist für den massiven Rückgang bei den Feldvögeln wie Kiebitz und Feldlerche und auch der Tiere der Ackerfluren wie Feldhamster und Feldhase. Wer ausserhalb der Hotspots der Artenvielfalt – wie der renaturierten Landbachaue – offenen Auges über die Felder des Rieds wandert, sieht kaum noch die typischen Feldvögel, wenig Hasen, keine Rebhühner. Immer mehr Menschen vermissen die bunte Vielfalt an Schmetterlingen und Vögeln.

Nun hören wir immer mal wieder das Argument, Kandagänse und Nilgänse gehören nicht hierher. Nur sind diese Vögel mittlerweile etabliert gehören zu unserer Vogelwelt und letztlich gehört Veränderung zur Natur. Zu einem generellen Feldzug gegen die Neuankömmlinge aufzurufen ist abwegig.

Leisten wir uns ein Stück Natur. Gönnen wir den Hasen und Wildgänsen ein kleines Stück von unserem reichen Tisch. Eine geringe Ertragsminderung muss hinnehmbar sein, um im Gegenzug unserer Vogelwelt noch etwas Raum zum Überleben zu bieten.

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