Mrz 172019
 
Foto: NABU/Michael Theurich – Gerettete Erdkröten im Sammeleimer

Nach den ersten zwei Wochen Krötenrettung haben zwischenzeitlich knapp 980 Kröten unsere sicheren Taxidienste in Anspruch genommen. Damit sind wir nicht mehr weit von der Rekordzahl von gut 1.000 im letzten Jahr entfernt.

Besonders die Zahl an Pärchen ist in den letzten Tagen deutlich gestiegen. Sie brauchen etwas länger für ihren Fußweg. Kein Wunder, wenn man bedenkt was ein Krötenweibchen so leisten muss. Mit Laich im Bauch bringt es bis zu 150 Gramm auf die Waage und ist damit mehr als doppelt so schwer wie die männlichen Geschlechtsgenossen. Erspäht ein Männchen ein Weibchen und hat sich noch dazu oben drauf gesetzt, muss es dann auch noch den Verehrer huckepack mitnehmen und somit in Summe bis zu 200 Gramm herumschleppen. Mit uns verglichen würden wir im neunten Monat schwanger mit unserem Mann auf den Schultern eine Ganztageswanderung unternehmen. Unglaublich, was ein Krötenweibchen alles schafft.

Diagramm: Krötenfänge am Amphibienzaun an der B3 bei Seeheim im Frühjahr 2019
Fotos: NABU/Maggie Friderichs – Erdkröten-Doppelpack im neu angelegten Amphibienteich Malcher Tanne

Das stürmische und regnerische Wetter der letzten Tage mögen sie dabei besonders. Endlich am Teich angekommen, kann sich das Weibchen meistens vor weiteren Verehrern kaum retten. Manchmal belagern gleich mehrere Männchen ein Weibchen, da sie deutlich in der Überzahl sind.

Für die Weibchen ein weiterer Kraftakt, nicht von der Vielzahl an Verehrern dauerhaft unter Wasser gedrückt zu werden.
Sehr erfreulich ist, dass sich einige von unseren Pärchen die Strassenüberquerung und den weiten Weg ganz gespart und statt dessen unser neues Gewässer entdeckt haben. Heute morgen sind fast 20 Pärchen im Teich gewesen ! Dort bleiben sie in der Regel zwischen 1 und 2 Wochen, bis die Eier abgelegt werden. Wir sind also sehr gespannt und werden das Treiben aufmerksam beobachten. 

Foto: NABU/Tino Westphal – Neuer Amphibienteich in der Malcher Tanne

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