Demonstration

 

Globaler Klimastreik 24.9.2021

NABUs und NAJUs unterstützen Fridays for Future

Über 6000 Teilnehmer in Darmstadt 💪

NABUs und NAJUs waren beim #Klimastreik lautstark und gut sichtbar vertreten, insbesondere für #NaturInNot.

Für den Wahl-Sonntag wünschen wir uns noch sehr viel mehr Stimmen für Natur und Klima!

24.9.2021

Protest gegen Maikäfer-Vergiftung in Pfungstadt

 

Maikäfer / Nachuntersuchung Gifteinsatz Pfungstadt

Gifteinsatz im Wald bleibt unverantwortlich
NABU: Schädigungen der Tierwelt nicht untersucht

Pfungstadt. Der Gifteinsatz im Pfungstädter Wald ist für den NABU Hessen nach wie vor unverantwortlich und sinnlos. „Auch wenn nach den heute bekannt gegebenen Untersuchungen der Stadt Beeren und Blätter zum Glück keine Giftrückstände mehr aufweisen, bleiben die ökologischen Schäden für die Tierwelt bestehen“, bewertet Gerhard Eppler, Landesvorsitzender des NABU Hessen, die Giftbilanz des Pfungstädter Bürgermeisters. Alle Aussagen über einem möglichen Erfolg des Einsatzes der Giftkeule seien zudem völlig spekulativ. Gesicherte Ergebnisse, so Eppler, seien erst im letzten Engerlings-Stadium in drei Jahren möglich.

Angesichts der Tatsache, dass der angekündigte Massenauftritt des Maikäfers nicht stattgefunden habe, zeige sich, so Eppler, dass der Gifteinsatz völlig unnötig gewesen sei. Sowohl die kalte Witterung zur Maikäfer-Flugzeit im Mai als auch die Trockenheit im Juni und Juli habe den Käfern und ihren Eiern im Boden stark zugesetzt. „Die Stadt Pfungstadt hat Mensch und Natur unsinnige Risiken aufgebürdet. Der Bürgermeister sollte nun die notwendigen Konsequenzen ziehen und jeden weiteren Gifteinsatz für die Zukunft untersagen“, fordert Eppler. Die Bürger der Stadt wollten nicht in einem vergifteten Forst, sondern in einem naturnahen artenreichen Wald Erholung suchen.

Der NABU Hessen bemängelt zudem, dass es keine Untersuchungen zu den Schädigungen der Tiere im Pfungstädter Wald gebe. Das Breitbandgift habe Schmetterlinge, Wildbienen, Vögel und Fledermäuse in Mitleidenschaft gezogen. Bislang seien weder kurz- noch langfristige Schäden erforscht worden. Für den Gifteinsatz im Pfungstädter Wald gelte nach wie vor, dass die Risiken den vermeintlichen Nutzen weit überwögen.

Aufklärung zu den zahlreichen Verletzungen der Genehmigungsauflagen erwartet der NABU Hessen von den laufenden Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Darmstadt. Auch am heutigen Tage habe es wieder Zeugenbefragungen gegeben, so Eppler.

Weitere Informationen: Ansprechpartner: Mark Harthun Tel.: 06441-67904-16

Berthold Langenhorst
Dipl.-Biologe
Referent für Umweltkommunikation

Telefon: 06441-67904-17
Fax: 06441-67904-29
E-Mail: Presse@NABU-Hessen.de
Web: www.NABU-Hessen.de

20.7.2010

Stadt gefährdet Pfungstädter Bevölkerung

NABU fordert Land Hessen zum Verbot des zweiten Gifteinsatzes auf

Pfungstadt. Nach dem Hubschrauber-Gifteinsatz gegen die Maikäfer hat der Naturschutzbund NABU der Stadt Pfungstadt „schwere Versäumnisse und nicht sachgerechte Ausbringung des Breitbandgiftes“ vorgeworfen. Kräftige Windböen von bis zu 13 m/s hätten die Giftwolken bis zu 150 m verblasen. Die Bevölkerung sei zudem nicht aufgeklärt worden, dass das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit die Auflage verhängt habe, dass den ganzen Sommer über Beeren wie Walderdbeeren und Himbeeren, Wildkräuter und Pilze nicht zum Verzehr gelangen dürfen. Zudem seien alle Auflagen der Darmstädter Naturschutzbehörde zur Einhaltung von Tabuzonen missachtet worden. „Die grob fahrlässige Umsetzung des Gifteinsatzes muss zum Entzug der Lizenz“ führen, fordert Eppler das Land Hessen auf, den zweiten geplanten Hubschraubereinsatz umgehend zu verbieten.Der Einsatz sei wegen der schlechten Wettervorhersage „auf Teufel komm raus“ durchgeführt worden, so Gerhard Eppler, Landesvorsitzender des NABU Hessen. Laut der Sturmauskunft von MeteoGroup Deutschland betrug die Stärke der Windböen in Pfungstadt am Montag bis zu 13 m/s. Das Gift Dimethoat darf aber nur bei Windruhe ausgebracht werden. Hessen-Forst hatte in seinem Antrag zugesichert, dass die Anwendung „ab einer Windgeschwindigkeit über 5 Meter pro Sekunde…abgebrochen“ wird. Der NABU konnte eine breite Abdrift des Giftes beobachten. Im Genehmigungsantrag hatte Hessen-Forst versichert, die Ausbringung „fast ohne Abdrift“ sei gewährleistet. Der NABU Hessen befürchtet, dass der Wind das Gift in Wohngebiete, Wasserschutzgebiete und Lebensräume geschützter Arten getragen hat.Empört ist der NABU Hessen auch über die schlechte Informationspolitik der Stadt Pfungstadt. In der Hessenschau vom 3.5.2010 erklärte Petra Wagner vom Umweltamt, die Menschen seien nicht gefährdet, weil das Gift nach 53 Stunden nicht mehr nachweisbar sei.Tatsächlich beträgt allein die Halbwertszeit an Blättern nach Auskunft der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt „zwischen 2 und 5 Tagen“. Im Boden betrage die Persistenz „zwischen 16 und 50 Tage“. Befragungen von Spaziergängern hätten gezeigt, dass diese entweder gar nichts vom Gifteinsatz mitbekommen hätten, oder aber keine Kenntnis über die Verhaltensregeln in den nächsten Wochen hätten. 

Der NABU Hessen fordert Bürgermeister Horst Beier auf, dafür Sorge zu tragen, dass die Warnungen des Bundesamtes auch bei den Bürgern ankommen. „An allen Waldeingängen müssen für den gesamten Sommer Schilder aufgestellt werden, dass Beeren, Kräuter und Pilze nicht gegessen werden dürfen“, so Eppler. Auch in diesem Punkt habe Petra Wagner vom Umweltamt in der Hessenschau unrichtige Angaben mit Ihrer Äußerung gemacht, Pflanzen und Beeren könnten nach Öffnung des Waldes wieder verzehrt werden.

Die BASF hat als Hersteller des Gifts gegenüber dem NABU schriftlich erklärt, dass der Einsatz „von sehr umfangreichen Maßnahmen begleitet“ werden müsse. „Diese umfassen: Information der Bevölkerung,…Warnhinweise in den Waldgebieten sowie umfangreiche begleitende Monitoring-Studien zur Ökotoxizität“. Solche Vor- und Nachuntersuchungen über die Folgen des Gifteinsatzes gebe es in Pfungstadt nicht. Unklar ist dem NABU auch, wie Katzen und Hunde davon abgehalten werden sollen, in den nächsten Tagen die vergifteten Maikäfer und Insekten zu fressen.

Entsetzt ist der NABU darüber, dass die Auflagen der Oberen Naturschutzbehörde von der Stadt Pfungstadt nicht berücksichtigt wurden. Auch dies sei eine Auflage des Bundesamtes gewesen. So hieße es in der Genehmigung: „Die in Absprache mit den zuständigen Naturschutzbehörden identifizierten besonders schützenswerten Objekte zu Flächen sollten ausgenommen werden“. Laut dem in der Stadtverwaltung aushängenden Einsatzplan seien alle geforderten Tabubereiche und Abstände zu bedrohten Arten nicht eingehalten worden. Im Gegenteil: Es seien sogar Waldbereiche begiftet worden, die bei der Antragstellung als Ausschlussflächen gekennzeichnet waren, wie fast der gesamte Bereich westlich der A 67.

 
Vor dem Rathaus in Pfungstadt demostrierte der NABU die Folgen des geplanten Gifteinsatzes.
Foto: Rudolf Boehm
 
3.5.2010

Demo gegen Gifteinsatz im Pfungstädter Wald

Die Gemeinde Pfungstadt hat jetzt die Genehmigung für den geplanten Gifteinsatz erstritten.
Der NABU Kreisverband Darmstadt ruft auf zu einer Demonstration vor dem Pfungstädter Rathaus am Montag, dem 3. Mai 2010 ab 8:30 Uhr.
 
1.5.2010
 

Pfungstadt will Maikäfern an den Kragen

Kein Gifteinsatz in der Klingsackertanne    

wie das Darmstädter Echo vom Freitag meldet, will die Stadt Pfungstadt im Alleingang die Maikäfer in ihrem Wald bekämpfen. Dabei soll mit einem Hubschrauber ein Nervengift (Perfekthion) über den Bäume in der Klingsackertanne versprüht werden. Das Gift, mit dem die alle vier Jahre  ausfliegenden Maikäfer getötet werden sollen, macht keinen Unterschied zwischen Käfern, Bienen und Schmetterlingen: Es vernichtet wahllos alle Insekten warnt der  NABU Kreisverband Darmstadt und sei zudem auch giftig für Fische und andere Wassertiere. Das Gift gefährde aber nicht nur die Artenvielfalt in der Klingsackertanne, es bedrohe auch die umliegenden Gebiete und uns Menschen beim Spaziergang im Wald. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit warnt davor, nach dem Einsatz des Giftes Pflanzen, Beeren und Pilze im Wald zu sammeln. Das eingesetzte Mittel ist so giftig, dass der Wald nach dem Einsatz zwei Tage lang nur mit Schutzkleidung betreten werden darf. Ein Frühlingsspaziergang in den Wäldern von Pfungstadt, so der NABU Kreisverband, kann so zum unkalkulierbaren Risiko werden.
 
Auszug aus dem NABU Positionspapier
„Perfekthion“ enthält den Wirkstoff Dimethoat. Es handelt sich um einen Phosphorsäureester. Diese haben eine stark toxische Wirkung auf den menschlichen Organismus und sind aus diesem Grund schon häufig als Mord- oder Selbstmordmittel eingesetzt worden. Auch in der verdünnten Ausbringung per Hubschrauber im Wald ist Dimethoat für den Menschen nicht ungefährlich: Die Wälder, in denen das Gift eingesetzt wird, müssen mindestens für 48 Stunden gegen das Betreten gesperrt werden, ansonsten sind Schutzanzüge zu tragen, so Hinweise des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit. Danach muss dafür Sorge getragen werden, dass Waldspaziergänger mit ihren Kindern oder Hunden keine Pflanzen, Beeren oder Pilze aufnehmen. Deshalb ist das Insektizid auch nur für eine Ausbringung mit Bodengeräten, nicht per Hubschrauber, zugelassen.

 

5.4.2010

Gifteinsatz in Pfungstädter Stadtwald

Pfungstadt geht Maikäfern an den Kragen“ meldet das Darmstädter Echo. Die Pfungstädter Stadtverordneten haben entschieden, bis zu 50 000 Euro zur Bekämpfung des Maikäfers einzusetzen. Per Hubschrauber mit einem Insektizid besprüht werden sollen viele Hektar Wald im Gebiet Klingsackertanne.
 
Mit Untergangszenarien, dass der Pfungstädter Wald in acht bis zehn Jahren verschwinden und einer Steppenlandschaft Platz machen wird, gelang es, Mehrheiten für die Geldausgabe zu gewinnen.
Gut begründete Hinweise der Naturschutzverbände zu den Folgen der geplanten Aktion und Alternativen, die das Problem langfristig mildern könnten, wurden dagegen nicht berücksichtigt.
Die einsame Entscheidung des Pfungstädter Parlaments  ist schwer verständlich vor dem Hintergrund der Ablehnung von großflächigem Gifteinsatz durch das Hessische Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.
Sicher ist, dass ein lokaler Gifteinsatz das „Maikäferproblem“ nicht lösen, dafür jedoch bleibende Umweltschäden hinterlassen wird und nicht den Interessen des Naturschutzes und der Anwohner dient.

20.3.2010

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