Jun 302015
 
01 Wassermangel

Fotos: Willi Benz – Wassermangel in der Landbachaue.

02 Fuchs auf der Pirsch

Fuchs auf der Pirsch

03 Flussregenpfeifernachwuchs

Flussregenpfeifernachwuchs

04 Laichende Karpfen

Laichende Karpfen

05 Silberreiher im Brutkleid

Silberreiher im Brutkleid

06 Tüpfelsumpfhuhn

Tüpfelsumpfhuhn

07 Rebhuhn

Rebhuhn

08 Nahrungssuche im Heu

Nahrungssuche im Heu

09 Storchenbande

Storchenbande

10 Mäusejäger

Mäusejäger

11 Fast erwachsen

Fast erwachsen

12 Unbekannter

Unbekannter Vogel.

Im Juni, ebenso trocken wie die Vormonate, sanken die Wasserstände der Landbachaue weiter. Sicherlich mit ein Grund, dass es – wie schon im Juni des Vorjahres – bei den Enten, den Blässhühner und den Zwergtauchern keinen diesjährigen Nachwuchs gibt. Wasser gebundene Nester wurden zwar schon ab April gebaut, fielen aber anschließend trocken und wurden daher aufgegeben oder wurden, da leicht zugänglich, zum leichten Ziel von Nesträubern wie dem Fuchs, der sich im Juni auch am helllichten Tag bei seiner Beutesuche sehen ließ.

Geschafft hatten es, wenn auch nur mit einem bescheidenen Jungen, die Flussregenpfeifer in der Aue, bei denen wir ja einen Brutverdacht hegten. Nach dem Kiebitzpaar in der Aue, mit auch nur einem Jungvogel, die zweite heimische Limikolenart mit Bruterfolg in der Landbachaue.

Von der Witterung begünstigt waren die Karpfen, die bei ihrem Laichgeschäft das seichte Wasser in der Aue regelrecht zum Kochen brachten. Darunter einige Exemplare von mindestens 50 cm Länge, erstaunlich für diesen flachen Lebensraum.

Bei den Silberreihern, die bis Anfang Mai gänzlich zu ihren Brutgebieten im Südosteuropa ebgereist waren, gab es Mitte Juni eine Überraschung. Ein einzelner Vogel mit gelben Beinen und schwarzem Schnabel, also im so genannenten „Brutkleid“, tauchte in der Landbachaue auf. Leider nur ein kurzes Intermezzo von wenigen Tagen und noch nicht ausreichend für einen Brutverdacht dieser auffäligen Schreitvögel.

Eine noch größere Überraschung, ebenfalls zur Monatsmitte war die Beobachtung  eines Tüpfelsumpfhuhns, eine in Deutscland vom Aussterben bedrohte Rallenart, die als überaus scheu gilt. Leider blieb  es nur bei einer einmaligen Beobachtung dieses seltenen Vogels.

Weniger selten, doch auch sehr erfreulich war nach langer Zeit wieder mal die Sichtung eines Pärchens Rebhühner. Dieser früher auch bei uns so häufige Hühnervogel findet in der modernen Agrarlandschaft kaum noch Lebensräume und gilt auch nicht als ein typischer Auenbewohner.

Stressig blieb es im Juni für die Storchenfamilie in der Landbachaue. Die zahlreichen „Fremdstörche“, die auf den gemähten Grünflächen reichlich ihre Lieblingsbeute – Mäuse – fanden, inspizierten immer wieder mal das Storchennest und mussten dann von den Storcheneltern, zum Monatsende dann auch von den inzwischen wehrhaften vier Jungstörchen, abgewehrt werden. Alle vier Jungstörche waren zum Monatsende in einer guten Verfassung und öfter bei ihren hüpfenden Flugübungen bis zu 2 Meter über das Nest zu beobachten. Bis Mitte Juli werden die Jungen dann auf jeden Fall ausfliegen und nicht mehr auf die alleinige Versorgung durch die Eltern angewiesen sein, auch wenn die elterliche Zufütterung noch einige Zeit erfolgen wird.

Ganz zu Monatsende gab dann die Sichtung eines fast gänzlich schwarzen Reihers einiges Rätselraten auf. Etwas kleiner als die Graureiher, von denen er ständig verfolgt und vertrieben wurde, flatterte dieser Vogel relativ schwerfällig durch die Aue und ist von uns keiner der bekannten Reiherarten zuzuordnen. Vielleicht doch  eine Art Graureihermutation, auf jeden Fall aber ein leicht gruseliger Anblick.

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