Mrz 112017
 

Bisher 200 Tiere gerettet

Gestern Abend hat eine einzelne Kröte sich trotz Sonne am Tag auf den Weg gemacht, um die 200te Kröte unserer Rettungsaktion zu sein und sich mit dieser Anerkennung einzeln über die Straße tragen zu lassen 🙂 In dieser Woche ist die Krötenanzahl also nochmal angestiegen und wir haben nun wirklich schon einige Leben gerettet.

Wie  sich gezeigt hat, ist besonders Regen das wichtigste Lockmittel für die Kröten, während bei den Temperaturen durchaus auch kältere Werte zwischen fünf und acht Grad toleriert werden. Immer wenn es geregnet hat war einiges los. Ferner kommen die Kröten in den Abendstunden erst nach sieben Uhr raus, je später gesammelt wurde umso mehr Kröten konnten ihre Nachtwanderung nach dem Transport fortsetzen. Die nächsten Tage wird es bei dem für uns tollen Wetter wohl daher wieder ruhiger werden.

Es ist wenig bekannt, aber bis heute weiß niemand, wie genau sich Kröten orientieren. Es gab schon viele Untersuchungen zu dieser Frage: Magnetfeld, Sterne, Geruch etc. Nichts hat sich beweisen lassen. Man vermutet daher, dass Kröten entweder eine Orientierungssinn haben, der noch nicht entdeckt ist oder es eine Kombination aus verschiedenen Sinnen ist, die sie so sicher zum Ziel führen.

Denn dabei sind sie sehr präzise. Sie halten sich immer an denselben Orten auf und machen außerhalb ihrer Wanderungen nur Streifzüge zwischen 50 und 150 m. Neben dem Laichgebiet, in dem sie geboren wurden und zu dem sie immer wieder zurückkehren haben sie ein Winter und auch ein Sommerrevier, welches sie sich im ersten Jahr nach ihrer Geburt suchen und in dem sie dann jedes Jahr verweilen. Bei ihren Wanderungen vom einen ins andere Revier legen sie ca. 600 m am Tag und in Summe teilweise mehrere Kilometer zurück. Da unsere Kröten nach der Erfahrung unserer erfahrenen Krötenhelfer direkt nach dem Laichen in nur sehr geringer Anzahl zurückwandern, gehe ich davon aus dass viele von ihnen ihre Sommerreviere auch in der Nähe der Kaserne haben und nur zum Überwintern in den dicht belaubten Wald wandern.

Die enge Ortstreue hat auch zur Folge, dass sich Kröten extrem schwer umsiedeln lassen und sie sehr gefährdet sind, wenn eines ihrer Reviere zerstört wird. Sie kehren immer wieder an dieselben Stellen zurück, auch wenn man sie an einen anderen Ort setzt. Selbst auf neue Gewässer lassen sie sich zum Laichen nur ein, wenn sie dort vorbeikommen und bereits in sehr grosser Laichstimmung sind. 

Also ein sehr heimattreues Tier mit sehr gutem Orientierungssinn…

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